Zwei tibetische Schülerinnen und ein Mönch geschlagen, medizinische Behandlung verweigert
Zwei tibetische Teenager befinden sich in einem bedenklichen Gesundheitszustand, nachdem sie von den chinesischen Sicherheitskräften heftig geschlagen und festgenommen wurden. Sie hatten in Osttibet gegen die chinesische Herrschaft demonstriert.
Die als Tashi Pelmo, 16, und Pema Yangdzom, 19, bezeichneten Mädchen wurden später ihren Familien übergeben, aber sie dürfen sich trotz ihrer schweren Verletzungen nicht in ärztliche Behandlung begeben.
„Am 12. Juli nachmittags kamen die zwei Mädchen zum Markplatz von Kardze und riefen Parolen, womit sie die Unabhängigkeit für Tibet und ein langes Leben und die Rückkehr ihres im Exil lebenden geistlichen Oberhauptes nach Tibet forderten“, teilte der in Indien lebende Mönch Lobsang Dondrup mit.
Unmittelbar nach ihrer Protestaktion „traf die Polizei ein und schlug die Mädchen wie wahnsinnig, und das in Gegenwart vieler Augenzeugen“, fügte Dondrup unter Berufung auf die ihm von der Familie eines der Mädchen gegebenen Schilderung hinzu.
Die Mädchen wurden in Gewahrsam genommen und nach zwei Tagen ihren Angehörigen überstellt. Die Polizei konfiszierte auch ihre Ausweise und verbot ihnen, zwecks medizinischer Behandlung außer Haus zu gehen. Das jüngere Mädchen trug schlimme Verletzungen davon, sie leidet schreckliche Schmerzen und hat Probleme beim Wasserlassen. Ihr Vater fürchtet, daß sie in der Polizeihaft sexuell mißbraucht wurde. Auch das ältere Mädchen ist schwer verletzt.
Und am 15. Juli veranstaltete ein anderer Tibeter eine Soloprotestaktion in der Stadt Kardze. Auch er wurde geschlagen und festgenommen, wie seine Schwester mitteilte.
Der 34jährige Ngawang Phuntsok ging am Freitag gegen 9.00 Uhr vormittags zum Marktplatz von Kardze, wobei er eine verbotene tibetische Nationalflagge und eine Tasche voller Flugblätter mitnahm, wie die in der Schweiz lebende Tibeterin Drolma Lhamo informierte.
Nach einer nur fünfminütigen Protestaktion, die viele seine Nachbarn mitbekamen, die an diesem Tag zum Markt von Kardze gegangenen waren, wurde Phuntsok von der chinesischen Polizei angegriffen. Sie feuerten auch Gummikugeln auf seine Beine und führten den Schwerverletzten dann in die Polizeistation ab.
Als der bereits ältere Vater seinen Sohn in der Polizeihaft besuchen und ihm Kleider zum Wechseln bringen wollte, wurde er abgewiesen. Ehe er zu seiner Protestaktion schritt, sei Phuntsok in das in der Nähe gelegene Kloster Dhargye gegangen und habe dort Gaben dargebracht und den Mönchen erklärt: „Bis zum heutigen Tag habe ich in meinem Leben noch nie etwas Wertvolles gemacht. Jetzt werde ich eine gute Tat tun“.
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