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Kloster Kirti weiterhin unter Belagerung, Belegschaft um ein Drittel geschrumpft
Drei Monate nach der Selbstverbrennung und dem Tod eines tibetischen Mönches wimmelt das Kloster Kirti nur so von Sicherheitskräften. Die Mönche werden von den Behörden buchstäblich mit vorgehaltener Schußwaffe unter Kontrolle gehalten.
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Chinesische Panzer in Ngaba (Bild von Woeser)
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„Das Kloster Kirti ist immer noch von Soldaten umgeben, welche streng kontrollieren, wer aus- und eingeht. Die Mönche drinnen werden der patriotischen Umerziehung unterworfen“, teilten zwei Mönche mit, die im Schwesterkloster in Indien leben. „Etwa 400 Regierungskader haben sich im Kloster einquartiert, dazu kommen noch die Polizei, die Soldaten und die Spezialeinheiten der Polizei, die die Bewegungen der Mönche rund um die Uhr verfolgen“. Kameras und andere Aufzeichnungsgeräte wurden „um den gesamten Komplex herum installiert“, um die Mönche in Furcht und Schrecken zu versetzen.
„Gelegentlich erlauben sie einigen Mönchen, zu Besorgungen in die Stadt zu gehen, aber diese werden dann von Aufpassern verfolgt“. Vor den jüngsten Ereignissen zählte das Kloster Kirti etwa 2.500 Mönche, und bei religiösen Festen schwoll deren Zahl auf 2.700 an. Aber jetzt, nachdem 300 Mönche gewaltsam verschleppt und mehrere Hundert ausgewiesen wurden oder geflohen sind, ist die Belegschaft auf weit unter 2.000 geschrumpft.
„Normalerweise findet im vierten Mondmonat eine Zeit der religiösen Einkehr im Kloster statt, dann kommen viele Leute aus den Nomadengebieten in der Hoffnung, daß die Mönche Pujas für ihr Wohlergehen und ähnliche Rituale für sie durchführen, aber die chinesische Regierung hat diesmal absolut keine Einsicht für so etwas gezeigt“.
Wie ICT mitteilte, verlassen immer mehr Mönche das Kloster wegen „der Anwesenheit der Truppen, die alles blockieren, der Gefahr, entführt, gefoltert oder inhaftiert zu werden und wegen der Schulungen zur patriotischen Umerziehung, die jegliche religiöse Praxis schwierig oder gar unmöglich machen.
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