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Die chinesischen Behörden fahnden nach drei jungen Tibetern, die nach einer Protestaktion untertauchten
Die Sicherheitskräfte in der TAP Kardze (chin. Ganzi), Provinz Sichuan, nahmen Angehörige drei junger Tibeter fest, die Plakate und Flugblätter mit der Forderung nach Unabhängigkeit angebracht und verteilt hatten und sich seitdem versteckt halten.
Tsering Kyipo, 25, Jampa Ngodrup, 33, und Lobsang Thubten, 30, machten sich nach ihrer Protestaktion vom 6. März in der Ortschaft Dzakhog im Bezirk Dege, TAP Kardze, sofort aus dem Staub. Auf den Plakaten und Flugblättern, die von allen drei Teilnehmern unterschrieben waren, stand „Wir möchten Freiheit“, „Tibet ist unabhängig“, „Ladet den Dalai Lama nach Tibet ein“, wie aus unseren Quellen verlautet. Die Behörden stellten einen Haftbefehl gegen sie aus.
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Tsering Kyipo Jampa Ngodrup Lobsang Thubten |
„Die chinesische Militärpolizei sucht nun überall ganz intensiv nach ihnen“, sagte ein Tibeter aus Kardze, der anonym bleiben möchte.
Die chinesische Polizei schritt indessen zur Sippenhaft und nahm unverzüglich Tsering Kyipos Vater Sangpa, 53, Lobsang Thubtens Mutter Choetso, 64, und Jampa Ngodrups Bruder Mocha, 47, fest. Diese wurden mit einer Geldstrafe von 20.000 Yuan (US$ 3.054) belegt und man drohte ihnen an, daß sie so lange in Haft bleiben würden, bis die drei jungen Männer gefaßt würden oder sich von selbst den Behörden stellten. Wie es heißt, nahmen Tsering, Jampa und Lobsang auch an den Massendemonstrationen von 2008 teil.
Die festgenommenen Angehörigen sind derzeit im Haftzentrum des Bezirks Dege eingesperrt. „Seit diesem Vorfall sind nun Hunderte chinesischer Sicherheitskräfte in unsere Gegend geschickt worden“. „Sie durchsuchten jedes einzelne Haus im Dorf und jagen sogar in den Wäldern nach den dreien, doch sie haben sie noch nicht gefaßt“.
Indessen protestierten in der Stadt Bathang, in der TAP Kardze, zwei Schüler, deren Namen man nicht kennt, ganz alleine gegen die chinesische Regierung und riefen „Unabhängigkeit für Tibet“, „Lang lebe der Dalai Lama!“. Wie ein dort ansässiger Tibeter mitteilt, wurden sie augenblicklich von der chinesischen Polizei festgenommen. „Danach traf eine große Zahl chinesischer paramilitärischer Kräfte ein und riegelte alle Straßen in der Gegend ab“.
Derselben Quelle zufolge attackierte am 21. März die chinesische Militärpolizei eine Gruppe von Mönchen aus dem nahegelegenen Kloster Ba Choedhe, die bei einer Prozession über den Marktplatz des Ortes ein Bild des Dalai Lama mit sich trugen. „Jetzt sind die Stadt Bathang und das Kloster Ba Choedhe völlig von der bewaffneten Volkspolizei umstellt“, fügte die Quelle hinzu.
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