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Etwa 50 Tibeter wegen Protestes gegen Bergbau in Dzogang festgenommen
Die Ortsansässigen befürchten, daß die Umwelt erhebliche Schäden davonträgt und ihre heiligen Stätten beeinträchtigt werden.
Im Verlauf der letzten drei Monate nahmen die Behörden eine ganze Reihe von Tibetern fest, die im Bezirk Dzogang, (chin. Zuogang), Präfektur Chamdo, TAR, gegen den Bergwerksbetrieb protestierten.
Unseren Quellen zufolge wurden nun zwei Männer, die als die Rädelsführer gelten, festgenommen. Bereits davor gab es eine Arrestwelle, bei der andere Tibeter verhaftet wurden, die versucht hatten, den Betrieb der Bergwerke in der Präfektur Chamdo zu blockieren.
Ein Tibeter aus der Gegend, der seinen Namen nicht genannt haben möchte, sagte, bei den beiden um den 20. Juli herum Festgenommenen handle es sich um einen Lama namens Tendzin und einen Laien namens Tashi. „Mit diesen beiden sind nun schätzungsweise etwa 50 Tibeter im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Bergwerke in Gewahrsam genommen worden“.
Bei einem Anruf um eine Stellungnahme gebeten, bestätigte ein Polizeibeamter der Präfektur von Chamdo im Bezirk Dzogang am Freitag, daß zwei ortsansässige Leute festgenommen worden waren, legte aber auf, als er um zusätzliche Informationen gebeten wurde.
Die Protestaktionen begannen in Dzogang im Mai, als die dort lebenden Tibeter hörten, daß „ungefähr 200 chinesische Arbeiter“ zum Einsatz kämen, um an „mehreren Orten“ in dem Bezirk nach Bodenschätzen zu graben.
„Um den Widerstand der Ortsansässigen zu brechen, hätten die Behörden des Bezirks Dzogang sie gewarnt, daß jegliche Demonstration gegen den Abbau der Bodenschätze als politisch motiviert interpretiert werden würde, weshalb sie solche Aktionen besser unterlassen sollten“, fuhr die Quelle fort.
Einer anderen Quelle zufolge verprügelte die Polizei Tibeter in der Gemeinde Bethong des Bezirks Dzogang, die die Einstellung der Minenoperationen forderten. Vertreter der Verwaltung hätten gesagt, der Grund und Boden, auf dem sich die Bergwerke befinden, sei bereits an eine chinesische Firma verkauft worden. „Den dort ansässigen Leuten wurde erklärt, das Land gehöre der Gemeinde und der Bezirksregierung, weshalb sie überhaupt nichts dazu zu sagen hätten, wie es genutzt werden soll“.
Am 30. Juni wurden neun namentlich nicht bekannte Tibeter festgenommen, weil sie gegen den Abbau von Bodenschätzen an einem heiligen Berg in der Nähe der Dörfer Topa und Sapa in der Gemeinde Bethong protestierten, verlautete aus derselben Quelle.
„Eine Kolonne von Dienstfahrzeugen und Militärlastwagen rückte in den Dörfern ein, und um etwa 21 Uhr wurden neun Ortsbewohner festgenommen“, fuhr die Quelle fort. „Die Festnahmen erfolgten im Zusammenhang mit früheren Protestaktionen gegen den Bergbau“.
Chinesisches Militär marschierte dann an vier Abbaustellen auf, und die Dorfbewohner wurden in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Und am 2. Juli wurden drei tibetische Amtleute (Arsong, 56, Tashi Namgyal, 60, und Jamyang Thinley, 62), welche die Dorfgemeinschaft als ihre Abgesandten nach Lhasa schicken wollte, um gegen den Bergbau und die Festnahmen Einspruch zu erheben, von der Bezirkspolizei von Dzogang in Gewahrsam genommen und nach Dzogang zurückgebracht.
Zwei weitere Gruppen von Dorfbewohnern wurden am 6. und 7. Juli festgenommen, fuhr die Quelle fort, und nannte einige Namen der Festgenommenen mit Ga Tashi, Tsesong, Buti, Lobsang Tsultrim, Delob, Butob, Gendun, Jamyang Nyima und Bu Tashi. Und am 14. Juli sei überdies ein Lama namens Nyima festgenommen worden. Der Bergwerksbetrieb in den tibetischen Siedlungsgebieten führt häufig zu Konfrontationen mit den dort lebenden Tibetern, die den chinesischen Firmen vorwerfen, daß sie bei Ausbeutung der lokalen Bodenschätze ihre heiligen religiösen Stätten zerstören und die Umwelt massiv verunreinigen.
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