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Das Engagement buddhistischer Mönche bei den Rettungsarbeiten und die staatlichen Medien
Über 2000 Tote, so lauten inzwischen die offiziellen Angaben über die Zahl der Opfer des Erdbebens. In den staatlichen Medien wird hauptsächlich über spektakuläre Rettungsakte einzelner Verschütteter berichtet, während die tibetischen Einwohner sagen, daß ihre eigenen buddhistischen Mönche die meiste Arbeit leisten, aber fast nur über die chinesischen Helfer berichtet wird, die dann dafür allgemein Anerkennung bekommen.
Obwohl chinesische Katastrophenhelfer gut ausgerüstet sind und über große Erfahrung verfügen, „sind sie nicht so hoch motiviert und treten nur dann in Aktion, wenn sie fotografiert werden“, klagte ein Anrufer dem tibetischen Dienst von RFA.
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Mönche beten für die Toten am Ort der Massenverbrennung (Bild: TibetPost)
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„Die Mönche beweisen großen Mut und sind entschlossen, so viele Leben wie möglich zu retten, obwohl sie keine Erfahrung und keine Ausrüstung besitzen. Es wäre so schön, wenn die beiden Gruppen zusammenarbeiten würden, aber sie können es nicht“, fügte der Anrufer, der sich Tenzin nannte, hinzu. Die tibetischen Einwohner hätten „hundertprozentiges Vertrauen“ in die Klöster und sie seien der Ansicht, daß die Verteilung von Hilfsgütern an die Überlebenden den Mönchen überlassen werden sollte.
Die Zahl der Todesopfer bei dem Erdbeben stieg laut Aussage der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua auf 2.039, und die Zahl der Verletzten auf 12.100. Die Katastrophenhilfe und der Wiederaufbau sind in vollem Gange, die Telefonverbindungen und Stromversorgung wurden teilweise wieder hergestellt und viele Hilfskonvois treffen ein.
Die staatlichen Medien feierten die Rettung von Wujian Cuomao, 69, und Cairen Baji, 4, aus ihrem eingestürzten Haus in einem Dorf 20 km von der schwer heimgesuchten Stadt Kyegudo (chin. Jiegu) als ein Wunder und wiederholten die Szene mehrmals in den TV-Nachrichten. Die Bilder zeigten auch Arbeiter in orangefarbenen Anzügen und Schutzhelmen, die die verwirrt dreinblickende weißhaarige Frau auf eine Bahre in einem Ambulanzwagen legten. Das sichtlich erschöpfte, in eine Decke eingewickelte Kind hielt ein Helfer in den Armen. Am Montag befreiten die Arbeiter auch eine Tibeterin namens Ritu aus den Trümmern ihres Hauses an einem Abhang, erwähnte das Chinesische Zentral-Fernsehen (CCTV).
In Kyegudo gruben sich Tausende von tibetischen buddhistischen Mönchen mit Schaufeln durch den Schutt, sie führten die religiösen Riten für die Toten durch und warfen den Überlebenden aus Lastwagen Lebensmittel zu.
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Massenverbrennung der Leichen in einem ausgehobenen Graben (Bild: TibetPost)
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Präsident Hu Jintao, der am Sonntag dem Katastrophengebiet einen Besuch abstattete, versprach, daß die Kommunistische Partei und die Regierung alles tun würden, um der entlegenen Gegend zu helfen. Einer Quelle aus der Gegend zufolge klagten die dortigen Tibeter indessen darüber, daß die chinesischen Hilfskräfte nicht genügend Motivation bei der Rettung tibetischer Opfer zeigten. Die meiste Arbeit leisteten ungeschulte und schlecht ausgerüstete tibetische Mönche und unverletzte Einwohner, heißt es weiter.
„Ich sah einen alten Mann und ein Kind unter den Trümmern stecken und schrie nach Hilfe“, sagte ein Tibeter, der anonym bleiben möchte. „Ich bat die Polizei und einen chinesischen Helfer, sie herauszuziehen, aber sie antworteten, sie hätten keine Zeit zu helfen“. „So zogen tibetische Freiwillige die beiden heraus. Das Kind hatte einen gebrochenen Arm, und der alte Mann erlag später seinen Verletzungen“.
Dieselbe Quelle fügte hinzu, zwei Mönche aus dem nahegelegenen Kloster Kyegudo hätten drei Personen gerettet, die vier Tage lang unter den Trümmern eines eingestürzten Ladens lagen. Chinesische Katastrophenhelfer hatten zuvor die Hilfe verweigert. „Die Chinesen haben generell keine gute Meinung von den Tibetern, besonders nicht, wenn sie so viele Mönche sehen“.
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Mönche wachen bei den Toten (Bild: TibetPost)
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Die Behörden haben den Zugang ausländischer Journalisten zu dem Katastrophengebiet eingeschränkt, verlautet weiter aus der Quelle. „Sie verfolgen alles sehr genau, sie haben nämlich Angst, daß allerlei ihnen ungenehme Geschichten in der Welt verbreitet werden könnten“.
Ein Jugendlicher erzählte, er habe 20 Stunden gebraucht, um von der Hauptstadt der Provinz Qinghai, Xining, nach Yushu zu gelangen. „Es gibt so viele Straßenblockaden, wo sie die Ausweise kontrollieren. Ohne die notwendigen Papiere lassen sie keinen durch. Ich sah fast keine Privatfahrzeuge und Passanten auf der Fernstraße. „Die meisten der eingestürzten Häuser waren die der gewöhnlichen Leute. Es scheint, daß die Schulen sehr schlimm betroffen sind“, fügte er hinzu.
„Als der Präsident die Gegend besuchte, war alles ganz genau organisiert, es war wie ein Theater. Die Mönche, die so engagiert bei der Katastrophe helfen, sah er nicht. Am nötigsten brauchen wir jetzt Zelte, mehr Zelte“. Ein anderer Einwohner klagte, daß die offiziellen chinesischen Medien bei der Berichterstattung „die Mönche und die freiwilligen Helfer“, unerwähnt ließen und bei den Bergungsarbeiten nur die Soldaten zeigten.
Der Anrufer, der sich als Tenzin ausgab, bemerkte, daß die meisten der bei dem Erdbeben eingestürzten Häuser armen tibetischen Familien gehörten und daß die meisten der Todesopfer sehr arm waren.
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