In Golmud inhaftierte tibetische Mönche entlassen
Annähernd sechs Monate nach dem tibetischen Volksaufstand gegen die chinesische Herrschaft haben die Behörden eine Reihe buddhistischer Mönche aus der Haft entlassen.
Quellen zufolge kehrte eine Gruppe von Mönchen, die ursprünglich aus den von Tibetern bewohnten Gegenden der Provinz Sichuan stammen, nach der Entlassung aus der Haft in der Provinz Qinghai an ihre Heimatorte zurück. Sie waren über vier Monate lange zusammen mit Mönchen aus anderen Regionen in der Stadt Golmud in Qinghai inhaftiert gewesen.
Zur Zeit der März-Proteste gegen das chinesische Regime hielten sie sich alle zu Studienzwecken in den Klöstern Lhasas, der Hauptstadt der TAR, auf. Sie standen unter dem Verdacht der Beteiligung an den Demonstrationen.
Die aus Qinghai stammenden Mönche wurden vor einiger Zeit von Beamten der Einheitsfront und der Abteilung für Religiöse Angelegenheiten aus Golmud an ihre Herkunftsorte gebracht und dort unter Hausarrest gestellt.
Die Gruppe aus Sichuan, einer Gegend in der es noch einige Zeit danach zu anti-chinesischen Protesten kam, wurde am längsten in Golmud festgehalten, wie ein tibetischer Mönch in Indien mit Kontakten zu der Region mitteilte.
„Man sagte ihnen, sie würden solange inhaftiert bleiben, bis sich die Behörden in Sichuan bereit erklärten, sie in Gewahrsam zu nehmen“, fügte der Mönch hinzu, der sich schlicht als Tseringbezeichnete.
„Schließlich traf eine Gruppe von 50 bis 80 Mönchen und Laien am 27. August im Bezirkszentrum von Ngaba (chin. Aba) ein“, fuhr Tsering fort. „Sie werden auf einem Schulgelände in der Nähe des Regierungskomplexes festgehalten, wo sie von Verwaltungsbeamten, der Polizei und PAP-Kräften gemeinsam bewacht werden. Vermutlich werden sie einer Art politischer Umerziehung unterzogen“.
Tsering sagte, die in der Schule festgehaltenen Mönche, unter denen sich 27 aus dem Kloster Kirti und einige aus den Klöstern Tse und Gomang in Ngaba befinden, dürften das Gelände nicht verlassen, könnten jedoch von ihren Verwanden besucht werden. „Auch einige Geschäftsleute aus Aba wurden während der Proteste in Lhasa festgenommen“, meinte Tsering.
Ein anderer der entlassenen Mönche berichtete, aus Golmud seien sie in separaten Gruppen nach Sichuan transferiert worden. „Am 26. August wurde eine Gruppe von 60 Mönchen, die in Golmud inhaftiert waren, nach Ngaba in Sichuan gebracht. Beamte der Einheitsfrontabteilung und des Büros für Religionsangelegenheiten, sowie einige lokale Polizisten fuhren nach Golmud, um die jeweils zu ihrem Bezirk gehörenden Mönche in Empfang zu nehmen“, fuhr der Mönch unter der Bedingung der Anonymität fort.
„Andere Mönche aus anderen Gegenden in Sichuan wurden am 27., 28. und 29. August aus Golmud von Beamten der Einheitsfrontabteilung, des Religionsbüros und der Polizei ihres jeweiligen Bezirks übernommen. Zuletzt wurden am 29. August 14 Mönche von Golmud nach Kardze transportiert“.
Dem freigelassenen Mönch zufolge wurden die in Golmud inhaftierten Mönche heftig geschlagen und psychisch gefoltert. „Als Resultat erkrankten viele und einige bekamen sogar Herzprobleme“.
„Es ist ihnen verboten, in ihre Klöster nach Lhasa zurückzukehren. Sogar noch jetzt an ihren Heimatorten werden sie in ihrer Bewegungsfreiheit stark eingeschränkt und dürfen diese ohne Erlaubnis der dortigen Behörden nicht verlassen.“
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