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Mehrere Tibeter aus Markham wegen Explosionen verurteilt
Kathmandu - Aus gut informierten Quellen verlautet, daß chinesische Behörden im Bezirk Markham vier Mönche wegen „Terrorakten“ im Zusammenhang mit einer Reihe von Explosionen, zu denen es während der landesweiten Proteste im Frühjahr im Bezirk Markham, Präfektur Chamdo, TAR, gekommen war, zu Gefängnisstrafen von vier bis neun Jahren verurteilt haben.
Ein Sicherheitsbeamter im Bezirk Markham, der nicht genannt werden möchte, betätigte die Verurteilung am 23. September durch das Mittlere Volksgericht von Chamdo und meinte: „Es gab gute Gründe dafür, daß die Strafen für die Tibeter relativ milde ausfielen“.
„Diejenigen, die die Explosion verursacht hatten, waren nämlich von außerhalb angestiftet worden. Es gab keine Toten und der Schaden am staatlichen Eigentum war nur geringfügig. Sie verübten aber Terrorakte“, fügte er hinzu.
Die zumeist noch jugendlichen Mönche waren unter Dutzenden anderer, die am oder um den 14. Mai im Bezirk Markham festgenommen und der „Behinderung der Olympischen Spiele“ und der „Schädigung der nationalen Stabilität“ beschuldigt worden waren.
Drei der Verurteilten wurden von den Quellen aus Markham genannt als: Tenzin Tsangpa, 19 (vier Jahre Gefängnis), Lobsang Gyatso, 19 (fünf Jahre Gefängnis) und Tenphel, 19 (acht Jahre Gefängnis). Die Identität des vierten Mönches konnte nicht festgestellt werden. Sie scheinen alle dem Kloster Oser im Bezirk Markham oder einer seiner Zweigstellen anzugehören.
Der Sicherheitsbeamte fuhr fort: „Sie führten terroristische Anschläge aus. Wenn sie keine Berufung einlegen, werden sie innerhalb von zehn Tagen nach der Verurteilung nach Kongpo gebracht und dort ins Gefängnis gesperrt. Bis zum 30. September hat aber keiner Berufung eingelegt“.
Insgesamt 22 Tibeter wurden Mitte Mai im Bezirk Markham festgenommen. Nur von sechs weiß man, daß sie freigelassen wurden. Weitere fünf Mönche aus den Klöstern Gonsar und Khenpa Lung wurden vermutlich ebenfalls im Zusammenhang mit den Explosionen festgenommen.
„Noch fünf Mönche bekamen Gefängnisstrafen. Sie sind aus dem Kloster Gonsar und dem Kloster Khenpa Lung. Aber ich weiß nichts über ihr Strafmaß“.
Tibetische Quellen aus der Gegend sprachen von acht Explosionen in der Gegend von Markham während des tibetischen Volksaufstands früher in diesem Jahr.
Bei diesen Explosionen wurde niemand verletzt; drei ereigneten sich in einem chinesischen Militärlager, eine vor dem Bezirksbüro von Markham und drei andere bei einer elektrischen Zentrale, eine weitere im Haus eines Tibeters, der ein Shugden-Verehrer ist. Dies ist eine kontroverse Gottheit, deren Verehrung von Peking unterstützt, die jedoch von den Dalai Lama Anhängern gemieden wird.
Menschenrechtsgruppen im Ausland äußerten sich besorgt über das „Verschwinden“ von Mönchen aus Markham auf die Explosionen hin.
Zuverlässige Quellen identifizierten einige der am 24. Mai im Kloster Gonsar festgenommenen Mönche als Gonpo, 20, Choedrup, 25, Palden 30, Ngawang Phuntsok, 17, und Kunga, 20. Die am 23. September zusammen mit Riyang, 21, und Choegyal, 23, verurteilten Mönche waren um dieselbe Zeit verhaftet worden.
Die Mönche des Klosters Khanpo Lung wurden genannt als: Lobdra, 15, Namgyal, 18, Butrug, 13, Jamyang Lodroe, 15, Tsepa Namgyal, 15, Kelsang Tashi, 17, Jamdrub, 21, Wangchug, 22, Penpa Gyaltsen, 26, Pasang Tashi, 30, und Lhamo Tsang. Ebenfalls festgenommen wurden die beiden Laien Dargye Garwatsang, 19, und Konchog Tenzin, 21.
Die chinesischen Behörden haben auf die Demonstrationen hin, die Mitte März in Lhasa begannen und sich rasch auf andere tibetische Gebiete ausweiteten, unzählige Tibeter festgenommen und die patriotische Erziehungskampagne überall intensiviert.
Siehe auch: „Tibetische Mönche werden mit Explosionen in Verbindung gebracht“, 30. Mai 2008, http://www.igfm-muenchen.de/tibet/RFA/2008/VerhaftungenExplosionen.html
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