Tibetische Regierungsangestellte nach Zusammenstoss mit chinesischer Polizei festgenommen
Kathmandu - Wie aus dortigen tibetischen Quellen verlautet, kam es in der Provinz Gansu zu einer Auseinandersetzung tibetischer Regierungsangestellter mit der Polizei, bei der ein Soldat und ein Polizeibeamter ernstliche Verletzungen davontrugen. 18 Tibeter wurden kurzzeitig in Haft genommen. Dieser Zusammenstoß macht die schwelenden Spannungen in der Region deutlich, die seit den Protesten gegen die chinesische Regierung im März erheblich zugenommen haben.
Eine Gruppe von zwanzig jungen Tibetern traf sich am 11. Oktober in der Stadt Hezuo in der TAP Kanlho (chin. Gannan) zum gemeinsamen Mittagessen, wie unsere Quelle berichtet, die anonym bleiben möchte. Als sie das Restaurant verlassen wollten, trat ihnen eine Gruppe von Polizisten und Soldaten entgegen. „Die Tibeter argumentierten mit den Sicherheitskräften und sagten, sie würden sich nicht einschüchtern lassen wie andere Tibeter in der Gegend es getan hätten“, fuhr die Quelle fort.
„Aus dem Streit wurde dann eine Rauferei. Eine Polizist und ein Soldat, beide Chinesen, wurden ernstlich verletzt und in ein dortiges Krankenhaus gebracht“. Daraufhin nahmen die Behörden achtzehn Tibeter fest.
„Sie sind alle staatliche Bedienstete, die in Hezuo arbeiten, obwohl sie ursprünglich aus anderen Bezirken der Präfektur Kanlho kommen, wie Chone (chin. Zhuoni), Sangchu (chin. Xiahe), Machu (chin. Maqu) und Luchi (chin. Luqu).“
Eine andere tibetische Quelle, die ebenfalls anonym bleiben möchte, bestätigte diese Aussagen. „Viele Polizisten und Soldaten sind in Hezuo stationiert. Und sie drangsalieren ständig die dort lebenden Tibeter, wenn sie sich in der Stadt bewegen.
„Darüber hinaus hat die Art und Weise, wie die Chinesen mit den Tibetern seit dem Aufstand im März in diversen Teilen des Landes umgehen, nicht nur die gewöhnlichem Leute tief verletzt, sondern auch diejenigen, die in Dienststellen der Regierung arbeiten.“
Telefonanrufe beim Public Security Bureau der Stadt Hezuo blieben unbeantwortet. Ein Augenzeuge des Vorfalls lieferte denselben Bericht und fügte hinzu, die Festgenommenen seien inzwischen wieder auf freien Fuß gesetzt worden.
„Sie haben sich bei ihrer Arbeitsstelle gemeldet“, sagte er. „Darüber, wie lange sie inhaftiert waren oder wie hoch die Geldbußen waren, die sie entrichten mußten, möchte ich keine Auskunft geben“.
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