Registrierung notwendig
Wie Gyatso sagte, bekommen nur offiziell registrierte Mönche die Mittel zu ihrem Lebensunterhalt und dürfen an religiösen Versammlungen und Gebeten teilnehmen. Anderen ist die Teilnahme daran verboten und sie erhalten deshalb auch keine Unterstützung.
"Diese Leute haben es sehr schwer, sich über Wasser zu halten. Das liegt daran, daß ihnen entweder die offizielle Registrierung für das Kloster versagt wurde oder sie sich einige Jahre hier aufhalten, um die Schriften selbständig zu studieren, und ihre Eltern und sonstigen Angehörigen weit weg leben.
Da sie kaum über Mittel zu ihrem Lebensunterhalt verfügen, müssen sie ungeheure Entbehrungen auf sich nehmen, sowohl was ihre Kleidung als auch Ernährung angeht. Es gibt viele solcher Fälle, und auch viele, die sich gezwungen sahen, nach Hause zurückzukehren."
Gyatso fügte hinzu, auf Grund der Zulassungsbeschränkungen für Mönche leide die Kontinuität der klösterlichen Ausbildung ungeheuer: "Während die registrierten Mönche Jahr für Jahr in höhere Klassen aufrücken, fehlt es in den unteren Klassen an neuen Mönchen, um den Standard des Studiums und der Ausbildung aufrecht zu erhalten, und das ist von großem Übel."
Vom Büro für religiöse Angelegenheiten der Provinz war kein Kommentar zu erhalten.
Paul Nietupski, ein Fachmann für asiatische Religionen und Kulturen an der John Carroll Universität in Cleveland, Ohio, sagte, das 1709 gegründete Labrang sei schnell zu einem der „größten Klöster im ganzen tibetischen Kulturkreis herangewachsen und habe je nach Jahreszeit und der Art der gerade abgehaltenen Belehrungen zwischen vier- und fünftausend Mönchen beherbergt“.
„Einige der größten tibetischen Schriftsteller und Gelehrten studierten, wirkten und lebten in Labrang“, erklärte Nietupski RFA in einem Interview.
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