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Tibetisches Pferderennen wegen des Ausbruchs von Gewalttätigkeiten abgebrochen
Wie RFA berichtet, griffen tibetische Nomaden eine Polizeistation in einer traditionell von Tibetern bewohnten Gegend der Provinz Sichuan an, nachdem es bei dem berühmten jährlichen Pferderennen zu Unstimmigkeiten gekommen war.
Informanten berichteten dem tibetischen Dienst von RFA, das zwischen dem 1. und 7. August stattfindende Pferderennen von Lithang (chin: Litang), zu dem Zehntausende von Zuschauern angereist waren, sei vorzeitig abgebrochen worden, nachdem es zu Zusammenstößen wegen der Vergabe des dritten Platzes gekommen sei.
"Beim diesjährigen Hauptrennen am 3. August gab es keinerlei Streitigkeiten bezüglich der ersten beiden Plätze", berichtete ein Informant, der anonym bleiben möchte. "Den dritten Rang gewann ein Nomade aus der Region, aber die Distriktsbehörden von Lithang vergaben ihn an den Reiter eines Pferdes, das einem Regierungsbeamten gehörte." Alle Teilnehmer an den Wettkämpfen waren Tibeter.
Die tibetischen Nomaden waren wütend, und der Vater des Reiters, den sie für den wahren Gewinner hielten, ging zur Polizeistation von Lithang, um sich zu beschweren. Zeugenberichten zufolge wurde er dort verprügelt, und seine Begleiter wurden ebenfalls geschlagen. Die vier Männer weigerten sich, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, und besetzten statt dessen eine Bühne auf dem Festgelände, auf der eine kulturelle Veranstaltung stattfinden sollte.
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Polizeistation geplündert
Aus Wut über die Schläge und das umstrittene Rennergebnis marschierten am 4. August ein paar hundert tibetische Nomaden zur Polizeistation und brachen ein in sie. Die Distriktsbehörden sagten daraufhin das Fest vorzeitig ab. Während des Handgemenges feuerten die Polizisten Warnschüsse ab, was von den Tibetern mit Steinwürfen erwidert wurde.
Schließlich, so ein weiterer Informant, der ungenannt bleiben möchte, begab sich der Besitzer des drittplazierten Pferdes zur Familie des Mannes, dessen Pferd diesen Platz tatsächlich errungen hatte, und gab zu, daß es einen Fehler gegeben hätte. Er bot 500 Yuan als Entschädigung an und entschuldigte sich. Die Polizei in Lithang lehnte es ab, den Vorfall am Telefon zu kommentieren.
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Ein wichtiges alljährliches Ereignis
Das Festival ist eines der bedeutendsten Ereignisse in der Region und hat in den vorangegangenen Jahren bis zu 50.000 Teilnehmer und Zuschauer aus ganz China angezogen.
Ein tibetischer Informant berichtete: "Tausende von Tibetern aus anderen Gegenden, vor allem aus Kham, waren gekommen. Über 1.000 bunte Zelte waren aufgebaut worden, und es gab viele Aktivitäten und Tänze… Das Hauptereignis war natürlich das Pferderennen. Khampa-Reiter treten in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an, darunter Aufheben von Khatags vom Boden oder Zielschießen in vollem Galopp."
Mit 4000 m über dem Meeresspiegel ist Lithang eine der höchstgelegenen Siedlungen der Welt. Dort befindet sich das im 16. Jahrhundert erbaute Kloster Lithang, das nach seiner Bombardierung in den 50er Jahren inzwischen wiederhergestellt wurde.
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