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Zwei Mönche, die für Feueropfer Wangchen Norbu beteten, festgenommen
Im Zuge der Verfolgung von „Verbrechen“, die mit den Selbstverbrennungen zu tun haben sollen, wurde ein junger Tibeter zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Er soll angeblich einen tibetischen Journalisten im Exil kontaktiert haben. Und zwei Mönche wurden willkürlich eingesperrt, weil sie für einen tibetischen Selbstverbrenner Gebete rezitierten.
Wie Quellen im Exil mitteilten, verbüßt Yum Kyab, ein 25jähriger Tibeter aus Rebkong in der Präfektur Malho, eine Gefängnisstrafe in Siling, nachdem er in einem geheimen Verfahren von einem dortigen Gericht verurteilt wurde.
Seine Angehörigen wissen nur, daß er in einem Geheimverfahren verurteilt worden ist, bezüglich des Strafmaßes und seines Zustandes ließen die Behörden sie jedoch in Unkenntnis.
Den Quellen zufolge wurde Yum Kyab mehrere Monate davor von dem chinesischen Sicherheitspersonal festgenommen, weil er Bilder des Dalai Lama, die in Tibet bekanntlich verboten sind, auf seinem Mobiltelefon gespeichert hatte. Außerdem hatte er auch Fotos des Volksaufstands von 2008 auf sein Handy geladen, die er einem tibetischen Journalisten im Exil schicken wollte. Sonst weiß man nichts über den Fall.
Yum Kyab, ein Bildhauer, ist der einzige Ernährer seiner Familie. Er hat zwei Söhne, Khando Thar und Tsogo.
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Wangchen Norbu, 25, hatte sich in der Nähe des Klosters Kangtsa Gaden Chophelling in Brand gesetzt und war seinen Verletzungen sofort erlegen. Er rief Parolen für die Rückkehr des Dalai Lama aus dem Exil, die Freilassung des Panchen Lama und für die Freiheit Tibets. Sein verkohlter Körper wurde später auf das Gelände des Klosters getragen, wo eine große Menge von Mönchen und Ortsansässigen zusammengeströmt war, die Slogans für die Rückkehr des Dalai Lama riefen und bis spät in die Nacht Gebete für sein langes Leben rezitierten.
Wangchen Norbus Körper aufgebahrt
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Indessen wurden zwei Mönche des Klosters Bido festgenommen, weil sie für das tibetische Feueropfer Wangchen Norbu Gebete rezitiert und ihm ihre letzte Aufwartung gemacht hatten. Tsundue, 27, und Gendun Tsultrim, 30, suchten, ebenso wie viele andere Mönche und Laien, Wangchen Norbus Haus einen Tag, nachdem er sich am 19. November in Brand gesetzt hatte, auf. Dabei wurden etliche Mönche und Laien festgenommen, aber die meisten von ihnen bis auf diese zwei Mönche bald wieder entlassen.
Über den Zustand der zwei verhafteten Mönche wurde nichts bekannt.
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