20. Februar 2013
Phayul, www.phayul.com, TCHRD, www.tchrd.org

Sonam Rabyang, der sich vor einem Jahr anzündete, verlor beide Beine und wird streng überwacht

Ein Jahr nach seinem Selbstverbrennungsprotest gegen die fortgesetzte Besetzung Tibets durch China kommt die Nachricht, daß Sonam Rabyang, ein tibetischer Mönch, am Leben ist, aber beide Beine verlor und von den chinesischen Behörden unter strenge Überwachung gestellt wurde.

Wie das Tibetische Zentrum für Menschenrechte und Demokratie in Dharamsala mitteilte, wurden Sonam Rabyang beide Beine amputiert und er lebt gegenwärtig bei seiner Familie in dem Dorf Yuthung der Gemeinde Lab im Bezirk Tridu (chin. Chenduo), TAP Yulshul (chin. Yushu), Provinz Qinghai.

Sonam Rabyang

Ein in Indien lebender Verwandter von Sonam Rabyang, der namentlich nicht genannt werden möchte, sagte Sonam Rabyang sei anfänglich in ein Armee-Hospital in der Provinzhauptstadt Xining eingeliefert worden, wo ihm nach drei Monaten die Beine amputiert wurden.

Sonam Rabyang wird nun unter strenger Überwachung von seiner Familie gepflegt. Ohne Kenntnis der lokalen Behörden, darf er nicht einmal ein Telefongespräch führen.

Sonam Rabyang, 42, ein Mönch des Klosters Lab setzte sich am 8. Februar 2012 in der Stadt Triwang (chin. Chenwen), der Hauptstadt des Bezirks Tridu (chin. Chenduo), in Brand. 

Augenzeugen hatten berichtet, daß Sonam Rabyang in einem äußerst ernsten Zustand war, als das chinesische Sicherheitspersonal ihn mitnahm. Über ein Jahr lang gab es keine Information über seinen Zustand und Verbleib.

Seit 2009 haben sich 102 uns bekannte Tibeter, die unter Chinas Herrschaft leben, aus Protest gegen die chinesische Herrschaft in Brand gesetzt, und um Freiheit und die Rückkehr des Dalai Lama aus dem Exil zu fordern. Während die allermeisten von ihnen verstorben sind, hörte man von einigen, die überlebten, daß sie verbale Beschimpfungen, Verhöre und Mißhandlungen durch die Ärzte und chinesischen Offiziellen in den Krankenhäusern erdulden mußten, einem von ihnen wurden sogar alle Gliedmaßen entfernt.

Letzten Monat stellte das Tibet Policy Institute, eine der Zentraltibetischen Verwaltung nahestehende Expertengruppe, in einem Weißbuch über die Krise in Tibet fest, daß die Selbstverbrennungen „ein eindeutiges Urteil über die chinesische Herrschaft in Tibet darstellen“.

In der Broschüre mit dem Titel „Why Tibet is Burning?“ (1) heißt es, daß Chinas Politik der politischen Repression, der kulturellen Assimilierung, der sozialen Diskriminierung, der Umweltzerstörung und der wirtschaftlichen Marginalisierung die Hauptgründe für die Feuerproteste in Tibet sind.

(1) Herunterzuladen unter: http://tibet.net/wp-content/uploads/2013/02/Whitepaper-Final-PDF.pdf