Behörden schliessen ein Kloster in der Gegend von Nagchu, TAR, 3 Mönche in Chamdo verurteilt
Die chinesischen Behörden im Bezirk Nagchu haben am 30. Juli alle religiösen Aktivitäten im Kloster Ganden Dhargyeling in Shag Rongpo im Bezirk Nagchu verboten und die Mönche hinausgeworfen. Die Lage in Nagchu ist nach der Schließung des Klosters und dem Einsatz von bewaffnetem Sicherheitspersonal auf dem Klostergelände angespannt.
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Lama Dawa, Shag Rongpo, Polizei im Kloster
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Einer tibetischen Quelle zufolge ergriffen die Behörden diese Maßnahme auf ein Ereignis hin, das sie als den „Vorfall vom 20. Mai 2010“ bezeichnen. Dies bezieht sich auf die Festnahme und nachfolgende Verurteilung von Lama Dawa, einer angesehenen Persönlichkeit im Kloster, zu sieben Jahren Gefängnis. Ihm wird vorgeworfen, am 20. Mai 2010 mit dem Dalai Lama wegen der Reinkarnation des spirituellen Haupts des Klosters, Rongpo Choejey Rinpoche, Kontakt aufgenommen zu haben.
Der schwerkranke 78jährige Lama Dawa wird derzeit in einem Krankenhaus in Lhasa behandelt. Er darf jedoch keinen Kontakt zu seinem Kloster unterhalten und wird ununterbrochen überwacht.
„Ein anderer betagter Mönch des Klosters, Ngawang Gyatso, 75, beging Selbstmord, weil er die Schikanen der chinesischen Behörden, die die Mönche zwangen den Dalai Lama und Rongpo Choejey zu diffamieren, nicht mehr aushalten konnte. Zwei ältere Mönche in der Administration des Klosters wurden ebenfalls festgenommen und politischer Verbrechen beschuldigt“.
Alle religiösen Aktivitäten in dem Kloster, einschließlich des berühmten „Rongpo Gutor“, sind verboten worden. Die dort ansässigen Tibeter appellierten an die Behörden, das Kloster wieder zu öffnen und die Mönche, die aus dem Gefängnis freikamen, zurückkehren zu lassen. Die Behörden sagten, innerhalb von sieben Tagen würden sie reagieren, doch bis jetzt erfolgte keine Antwort.
Einige Tibeter hatten sich auch einen Wortwechsel mit den Soldaten und den permanent im Kloster stationierten Polizeioffizieren geliefert.
Das Kloster Shag Rongpo Dhargyeling, das über 300 Jahre alt ist, wurde auf Anweisung des Fünften Dalai Lama von Drupthop Lobsang Thinley gebaut.
Drei tibetische Mönche in Chamdo zu zweieinhalb Jahren verurteilt
Die chinesischen Behörden in der Region Chamdo verurteilten drei tibetische Mönche, weil sie angeblich Verbrechern Schutz gewährten.
Khenpo Namsay Sonam, der Administrator des Klosters Karma, der Gesangsmeister Dhondup Gyaltsen und Lodoe Rabsel waren im Oktober 2012 festgenommen worden, weil sie auf dem Gelände der Lokalverwaltung gegen die Regierung gerichtete Poster angebracht hatten.
Quellen zufolge wollten die Behörden ihnen unter der Anklage der Spaltung des Mutterlandes und antinationaler Aktivitäten den Prozeß machen, doch ihr Anwalt erreichte, daß sie unter der weniger schweren Beschuldigung der Gewährung von Schutz für Verbrecher angeklagt wurden.
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