Tibeter aus Nangchen, der sich gegen die Zwangsenteignung wehrte, festgenommen
In der Region Nangchen, TAP Yushul, Provinz Qinghai, haben die chinesischen Behörden einen Mann festgenommen, der dagegen protestierte, daß im Zuge des offiziellen Projektes der Verstaatlichung des Graslandes den dort ansässigen Tibetern ihr Grund und Boden weggenommen wird.
Wie das Nachrichtenportal Tibet Express aus Dharamsala meldet, wurde der etwa 35jährige Gachoe am 19. Januar festgenommen, weil er sich der offiziellen Politik widersetzte und an einer Protestaktion gegen die Landnahmepolitik der chinesischen Regierung teilnahm.
Unter dem Motto „Schützt das Grasland wir entschädigen!“ zwingen chinesische Behörden die Tibeter ihr Land gegen eine „minimale“ Abfindung zu verkaufen. Über die Höhe der angebotenen Kompensation wurde nichts bekannt.
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Nangchen (Tibetan Express)
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Die Tibeter in der Gegend wehrten sich jedoch getreu dem gemeinsam abgelegten Gelöbnis, „keine Entschädigung für Grasland zu akzeptieren“, heftig gegen eine Beteiligung an dem Projekt und wiesen alle Geldangebote zurück. Über ähnliche staatliche Programme wird auch aus anderen Teilen Tibets berichtet.
Unserer Quelle zufolge veranstalteten die dort ansässigen Tibeter am 23. Januar eine ganztägige Protestwache vor dem chinesischen Sicherheitsbüro in Nangchen und forderten die Freilassung von Gachoe. Gegenwärtig gibt es keine weiteren Informationen über den Protest, noch über die Lage in der Gegend.
Gegen die Landnahmemaßnahmen der chinesischen Behörden in Tibet richteten sich bereits mehrere Massendemonstrationen und mindestens zwei Selbstverbrennungen.
Anfangs des Monats gab es Meldungen, daß eine ältere Tibeterin sich im September 2012 in Peking in Brand gesetzt hätte, um gegen die gesetzwidrige Landnahme in ihrer Heimatregion Kyegudo zu protestieren.
Die 62jährige Passang Lhamo setzte sich am 12. September 2012 in Brand, nachdem ihre wiederholten Appelle an die Zentralregierung in Peking keine konkreten Resultate erbrachten.
Sie sah sich gezwungen, nach Peking zu reisen, nachdem die Lokalbehörden in Kyegudo im Zuge der Pläne für einen Wiederaufbau der Stadt nach dem verheerenden Erdbeben von 2010 ihr nicht erlauben wollten, in dem Haus ihrer Vorfahren wohnen zu bleiben.
Ebenfalls letztes Jahr legte Dickyi Choezom am 27. Juni 2012 in der Stadt Kyegudo während einer größeren Demonstration gegen die staatliche Politik der Landnahme und der Zwangsräumungen Feuer an sich. Wie berichtet, wurde sie in ein Krankenhaus nach Siling gebracht, über ihr weiteres Schicksal wurde jedoch nichts bekannt.
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