21. Februar 2013
Radio Free Asia, www.rfa.org, Phayul, www.phayul.com

Sechs Mönche am Vorabend des tibetischen Neujahrs in Markham festgenommen

Die chinesischen Sicherheitskräfte nahmen sechs Mönche eines unruhigen Klosters in Markham fest, weil sie bei einer Protestaktion Unabhängigkeit für Tibet und die Rückkehr des im Exil lebenden Dalai Lama gefordert haben.

Ausgelöst wurde der Protest der Mönche des Klosters Drakdeb im Bezirk Markham (chin. Mangkang), TAR, durch die Kurse zur „politischen Umerziehung“, die ihnen von einem von Peking ernannten Verwaltungsgremiums des Klosters aufgezwungen wurden, wie uns ein aus der Gegend gebürtiger Tibeter, der jetzt in den USA lebt, mitteilte.

Bezirk Markham in der Präfektur Chamdo in der TAR (RFA)

„Der Demokratische Verwaltungsrat führte die politische Umerziehung in dem 20köpfigen Kloster durch, was den Mönchen das Leben sehr erschwerte“, teile Markham Drakpa dem Nachrichtendienst von RFA unter Berufung auf dortige Quellen mit.

„Deshalb demonstrierten die Mönche am 10. Februar, dem Tag vor dem Tibetischen Neujahr, und alle wurden festgenommen“.

Am 13. Februar protestierten die tibetischen Bewohner der Gegend gegen das harte Vorgehen der Behörden gegen die Mönche, woraufhin alle bis auf sechs wieder freigelassen wurden, sagte Drakpa und fügte hinzu: „Und jetzt wurde die Sicherheitsschraube in der Gegend von Markham gewaltig angezogen“.

Unabhängig davon bestätigte auch die Online-Plattform Tibet Express, daß die Mönche des Klosters Drakdeb in der Gemeinde Pomba, Bezirk Markham, am Dienstag bei einem friedlichen Potest die Unabhängigkeit für Tibet und die Rückkehr Seiner Heiligkeit des Dalai Lama gefordert haben“.

Auch Tibet Express berichtet, daß die sechs Mönche noch im Gewahrsam sind. „Die chinesische Regierung hat eine große Zahl von Sicherheitskräften in der Gegend eingesetzt und den gesamten Verkehr zu und von dem Kloster blockiert“. „Wegen des harten Vorgehens und der unsicheren Kommunikationslage erfuhren wir bisher weder die Namen der Mönche noch andere Details“.

Im August letztes Jahr erschossen die chinesischen Sicherheitskräfte in der Region einen Tibeter, der an einer Protestaktion gegen den Bergbau teilgenommen hatte (1).

Etwa eintausend Tibeter waren zu einem von Chinesen betriebenen Bergwerk in Markham marschiert  und hatten gegen den exzessiven Bergbaubetrieb, der, wie sie sagten, sehr gefährlich für die Umwelt sei, protestiert.

Das chinesische Sicherheitspersonal warf daraufhin Tränengaspatronen auf die Protestierenden und schoß mit scharfer Munition auf sie. Ein Tibeter, der als Nyima identifiziert wurde, kam dabei ums Leben, und sechs weitere wurden festgenommen.

Viele Gebiete in Tibet befinden sich infolge der Welle von Selbstverbrennungen, die bisher 104 uns bekannt gewordene Opfer forderte, immer noch im Zustand eines unerklärten Kriegsrechts.

(1) 16. August 2012, „Tibeter bei einer Demonstration gegen Bergbau in Markham erschossen