19. Februar 2013
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Filming for Tibet: Anklagen gegen Golog Jigme ohne jegliche Grundlage

Die tibetische Gruppe im Exil erklärt, daß die gegen den tibetischen Mönch Jigme Gyatso von den chinesischen Behörden erhobenen Anklagen wegen Mordes „unbegründet“ seien und kündigt den Start einer Kampagne für seine Sicherheit an (1).

Gestern gab „Filming for Tibet“ aus der Schweiz bekannt, daß die von der Gruppe gesammelten Informationen darauf hinweisen, daß die gegen Jigme Gyatso, der auch als Jigme Golog bekannt ist, formulierten Anklagen jeglicher Grundlage entbehren.

Golog Jigme Gyatso bei Rettungsarbeiten dnach dem Erdbeben in Yushu im Mai 2010

Lhamo Tso, die Frau des inhaftierten tibetischen Filmemachers Dhondup Wangchen, die Jigme Gyatso schon seit Jahren  kennt, appellierte an die USA und andere Länder, alles zu tun, damit China die Strafverfolgung einstelle.

Man nimmt an, daß Jigme Gyatso von den chinesischen Behörden in Osttibet festgenommen wurde, nachdem er im September 2012 unter mysteriösen Umständen verschwand. Er hatte 2008 Dhondup Wangchen beim heimlichen Drehen des Films „Leaving Fear Behind“ beigestanden.

Im November letztes Jahr machten die chinesischen Behörden in Kanlho eine Bekanntmachung, in der sie Jigme Gyatso des Mordes anklagten und eine Belohnung von 200.000 Yuan (32.116 US$) aussetzten, wenn jemand diesbezügliche Informationen liefere.

Filming for Tibet zitierte in seiner Bekanntmachung mehrere Tibeter in Tibet und Westler in China, die Jigme Gyatso gut kennen und die sagen, daß die Anklagen gegen ihn „völlig absurd und durch andere unbekannte Gründe motiviert“ seien.

„Wiederholt wurde die Meinung geäußert, daß Jigme Gyatsos politische und soziale Aktivitäten der wahre Grund für die Verhaftung und die Mißhandlungen, denen er auf sein Verschwinden hin ausgesetzt war, sein könnten.

Lhamo Tso, die Jigme Gyatso seit über 16 Jahren kennt, schrieb vergangenen Monat an den US-Außenminister und bat ihn dringend, sich für Jigme Gyatso einzusetzen.

„Ich bin überzeugt, dass er nicht ganz so schlecht behandelt wird, wenn ausländische Regierungen sich nach seinem Fall erkundigen. Deshalb bitte ich die US-Regierung, bei der chinesischen Regierung wegen des Falles von Jigme Gyatso vorstellig zu werden“, schrieb Lhamo Tso in ihrem Brief.

Der tibetische Mönch wurde erstmals im März 2009 im Kloster Labrang Tashi Kyil festgenommen, mehrere Monate lang in Haft gehalten und in dieser Zeit brutal gefoltert und geschlagen. Im März 2009 wurde er erneut für etwa 40 Tage in Gewahrsam genommen. Und seitdem ist er viele Male erneut festgenommen worden.

Jigme Gyatso assistierte Dhondup Wangchen bei den heimlichen Dreharbeiten zu dem Dokumentarfilm „Leaving Fear Behind”, der ein Licht auf das Leben der Tibeter in China in der Zeit vor der Olympiade von 2008 in Peking wirft.

Der Film besteht aus einer Folge von Interviews mit Tibetern, die über ihre immerwährende Verehrung für Seine Heiligkeit, den Dalai Lama, sprechen und darüber, wie China die tibetische Kultur zerstört und das Recht auf die religiöse Freiheit verletzt. Er wurde aus Tibet geschmuggelt und später weltweit vorgeführt.

(1) 30. November 2012, „Grosse Sorge um Jigme Golog, dem die Behörden einen Mord anhängen mit der Gefahr der Todesstrafe