17. Mai 2013 |
Phayul, www.phayul.com
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China verurteilt tibetischen Schriftsteller vom Kloster Gartse zu fünf Jahren GefängnisEin chinesisches Gericht in der Provinz Qinghai verhängte ein Urteil von fünf Jahren Gefängnis über einen populären tibetischen Schriftsteller. Seit seiner Festnahme im Januar war er an einem geheimen Ort inhaftiert. Gartse Jigme, 36, ein Mönch aus dem Kloster Gartse, wurde am 14. Mai von einem Gericht in Tsekhog, TAP Malho, verurteilt. Man weiß weder etwas über seinen Gesundheitszustand, noch wo er sich befindet. Gartse Jigme wurde am 1. Januar bei einer Razzia im Kloster Rebkong Gartse festgenommen. Die Sicherheitskräfte durchsuchten seine persönlichen Gegenstände, auch seinen Computer, und nahmen ihn nach Siling mit. Seine Angehörigen wurden nicht über seinen Verbleib oder seinen Zustand in der Haft informiert, und die ganze Zeit, bis man von seiner Verurteilung erfuhr, galt er als verschollen. Die Lokalbehörden belegten auch den Verkauf seiner Essay-Reihe „Tsenpoi Nyingtob“ (Der Mut des Königs) mit einem Verbot. Der zweite Band dieser Reihe hat 25 Kapitel, bei denen es um die Selbstverbrennungen in Tibet, den Dalai Lama, die tibetische Regierung-im-Exil und die Rechte der Minderheiten in China geht. Die Verbreitung dieses Buches wurde als Grund für seine Verhaftung genannt. Gartse Jigme wurde in Gartse in der Gegend von Rebkong in der TAP Malho geboren. 1999 begann er zu schreiben und hat seitdem Hunderte von Essays über das Schicksal Tibets zu Papier gebracht. 2005 veröffentlichte Jigme sein erstes Buch „Bsam bzhigs nyul ba’i zin tho“ (Tagebuch der wandernden Gedanken). In dem Vorwort zu Tsenpoi Nyingthob widmete er das Werk „der Lösung der Tibet-Frage“, und gedenkt gleichzeitig der so vielen Helden und Heldinnen, die ihr ein und alles für Tibet geopfert haben. Jigme war bereits im April 2011 kurzzeitig in Haft, wo er von den chinesischen Amtsträgern brutal mißhandelt wurde, wohl auf die Veröffentlichung des ersten Bandes von Tsenpoi Nyingtob hin. Bhuchung Sonam, ein Exil-Tibeter, der ebenfalls Essays schreibt, übersetzte in seinem Buch „Yak-Hörner“ das Gelöbnis, das Jigme in seinem nunmehr verbotenen Werk machte: „Als Tibeter werde ich niemals den Kampf um die Rechte meines Volkes aufgeben, Tibetische Schriftsteller, Sänger und Künstler, die für die tibetische nationale Identität und Kultur eintreten, sind eine besondere Zielscheibe von Chinas derzeitiger Verfolgung von Intellektuellen, vor allem seit den Olympischen Spielen von 2008, geworden. (1) 14. Januar 2013, „Prominenter tibetischer Schriftsteller Gartse Jigme aus Amdo festgenommen“ |
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