Scharfes Vorgehen gegen Tibeter in Driru wegen deren Weigerung, die chinesische Flagge zu hissen
Die chinesischen Behörden im Bezirk Driru, Präfektur Nagchu, TAR, haben ihre Maßnahmen gegen Tibeter in mehreren Gegenden verschärft, nachdem diese sich der Anordnung der Regierung, anläßlich des chinesischen Nationalfeiertags die chinesische Flagge auf ihren Häusern zu hissen, widersetzten. Ngawang Tharpa, ein im Ausland lebender Tibeter mit Kontakten zu der Gegend, berichtet, daß die Lage in Driru angespannt sei, seit ab dem10. September etwa 18.000 Offizielle und Sicherheitskräfte von Nagchu und anderen Gebieten der TAR dort eingetroffen sind.
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Militär marschiert in den Bezirk Driru ein
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Die Behörden propagierten, daß die Tibeter ihr Mutterland lieben und die chinesische Flagge auf ihren Häusern aufziehen müssen, was zu Konflikten zwischen den Regierungsvertretern und der örtlichen Bevölkerung führte.
Am 28. September kam es zu einem Zusammenstoß der tibetischen Bewohner des Dorfes Mowa mit den Sicherheitskräften, nachdem sie sich geweigert hatten, die chinesische Flagge zu hissen und alle Flaggen in einen Fluß geworfen hatten. Die Dörfer Mowa und Monchen sind nun von allen Seiten von chinesischen Truppen eingekesselt.
Etwa 40 Personen aus nahegelegenen Dörfern wurden festgenommen, weil sie die Behörden gebeten hatten, von Gewaltanwendung gegen das Dorf Mowa Abstand zu nehmen. „Denjenigen, die an den Protesten beteiligt waren, wurde damit gedroht, daß sie keine Krankenhäuser mehr aufsuchen dürften und ihre Kinder der Schule verwiesen würden. Sie bekamen sogar zu hören, daß sie in Zukunft keinen yartsa gunbhu (Raupenpilz) mehr sammeln dürften“, fügte Tharpa hinzu.
Daraufhin veranstalteten etwa 1000 Tibeter, darunter ein 83jähriger, einen 24stündigen Hungerstreik vor dem chinesischen Verwaltungssitz und forderten die Freilassung der am 28. September Festgenommen. Schließlich wurden 40 Tibeter freigelassen, nachdem der Vize-Parteisekretär der TAR Wu Ying Jie und der Parteisekretär des Bezirks Nagchu Dothog eingetroffen waren. Viele der Tibeter hatten von den Stockschlägen Verletzungen und Wunden am Kopf.
Die Behörden haben 6 weitere Checkpoints in der Gegend errichtet, sowie ein großes Militärlager bei Mowa und ein paar kleinere bei den Dörfern Traring und Monchen.
Die Behörden kontrollieren nun streng alle Bewegungen in und aus der Gegend und verfolgen alle Kommunikationskanäle. Daher ist es schwierig, weitere Einzelheiten über Festnahmen und Mißhandlungen in Erfahrung zu bringen.
Einige dort ansässige Bewohner äußerten der Quelle gegenüber, daß die derzeitige Lage mit der während der Kulturrevolution zu vergleichen sei. „Vor jedem Haushalt halten 7 bis 10 Soldaten rund um die Uhr Wache“.
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