27. April 2012 |
Phayul, www.phayul.com
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Zwei Jahre nach dem Erdbeben sind immer noch Tausende notdürftig in Zelten untergebrachtZwei Jahre, nachdem ein schweres Erdbeben die osttibetische Region von Yushul verwüstete, bei dem annähernd dreitausend Menschen umkamen, müssen Tausende von Tibetern immer noch in Zelten hausen. Die chinesischen Behörden hätten ihren angestammten Grund und Boden beschlagnahmt, sagen sie. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, daß Tausende von Tibetern immer noch in Zelten neben den zerstörten Häusern sowie auf dem Platz für das Pferderennen leben, wo im April 2010 Notunterkünfte eingerichtet wurden, und wo sie kein fließendes Wasser und keine zuverlässige Stromversorgung hätten. „Während viele der staatlichen Gebäude wieder aufgebaut wurden, leben die Bewohner der verwüsteten tibetischen Wohnviertel inmitten des Schuttes an einem Kanal, der voller Unrat ist und stinkt“, heißt es in dem Bericht. Reuters zitierte einen Einheimischen, der sagte, die chinesischen Behörden drohten, etwa 600 Leute von erstklassigen Liegenschaften gewaltsam umzusiedeln, um auf dem Areal einen, wie sie sagen „ökologischen Touristenpark“ zu schaffen. „Ich erklärte dem Bezirkssekretär: ‚Ihr seid doch alle Banditen, ihr plündert ein brennendes Haus’“. Am 12. April schickten die Behörden ein Einsatzkommando der Polizei, um die Proteste gegen die Zwangsumsiedelungen und die Landnahme zu beenden. „Trotzdem gehen die Demonstrationen weiter“. Immer wieder wird wegen der Zwangsansiedelung und der nicht eingehaltenen Wiederaufbauversprechen des Staates von Protesten in der Gegend berichtet. Etwa viertausend Tibeter hatten im März 2011 gefordert, daß ihr Grund und Boden unangetastet bliebe. Sie blockierten eine Straße zu der Provinzhauptstadt, am dritten Tag beendete die Polizei die Protestaktion gewaltsam und nahm Dutzende von Teilnehmern fest (1). Reuters zitiert noch mehrere ortsansässige Tibeter, denen die Regierungsbeamten verboten hätten, ihre Häuser wieder aufzubauen, während der Aufbau der Gebäude im Besitz chinesischer Gesellschaften ungebremst weitergehe. Außerdem seien die Bauarbeiter allesamt chinesische Zuwanderer. Chinas Nachrichtenagentur Xinhua schrieb diesen Monat, ein größerer Skandal um das chinesische Rote Kreuz letztes Jahr hätte die Zweigstelle der Wohlfahrtseinrichtung in Yushul stark getroffen. Kalsang Tashi, der Chef der regionalen Zweigstelle, spricht von einem „erheblichen“ Rückgang bei den Spenden auf den Skandal hin. „Die Spendensumme ist seit dem Skandal zu einem Stillstand gekommen“, so wird er zitiert. (1) 5. April 2011, „Tibeter in Yushu protestieren gegen die Enteignung ihres Landbesitzes“ Eine Dia-Show der Zeltbehausungen gibt es bei dem Reuters-Artikel „Tibetan quake victims fight China government land grab" |
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