19/22. Oktober 2012 |
Phayul, www.phayul.com
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Innerhalb einer Woche 33 Tibeter in der Gegend von Wonpo festgenommenIm Verlauf ihrer ständigen Unterdrückungsmaßnahmen gegenüber den Tibetern und den damit verbundenen willkürlichen Festnahmen haben die chinesischen Sicherheitskräfte in Wonpo (Nomadengegend von Dzachuka), Bezirk Sershul, TAP Kardze, Provinz Sichuan, wieder 12 Tibeter festgenommen. Der in Südindien lebende Mönch Jampa Yonten, der Kontakte zu der Gegend hat, berichtete, daß die Sicherheitskräfte am 15. Oktober bei einem nächtlichen Überfall zahlreiche Personen festnahmen. „Die Chinesen marschierten in großer Zahl während der Nacht in der Gegend ein und blockierten alle Ausfallstraßen und Kommunikationsmittel. Fünf Mönche - Gyaltsen, Lobsang Tsunpa, Lhagyal, Gyatso und Lhabum - wurden festgenommen“. Am folgenden Tag bestellten die Behörden von jeder Familie in der Gegend ein Mitglied ein, um sie zu ermahnen, daß sie bei der demnächst beginnenden politischen Umerziehung sich bloß nicht unterstehen sollten zu protestieren. „Infolge dieser Festnahmen, der heftigen Ermahnungen und des massiven Aufmarsches chinesischer bewaffneter Kräfte herrscht nun in der gesamten Gegend, die unter strenger Überwachung steht, eine angespannte Atmosphäre“. Zwei Tage danach wurden noch einmal sieben Mönche des Klosters Wonpo festgenommen, so daß deren Gesamtzahl jetzt 12 beträgt. Jampa Yonten gab die Namen der drei am 18. Oktober Verhafteten mit Ludrub, Lobsang Drubsel und Lobsang Tharchin an. „Über ein Dutzend Sicherheitskräfte machten eine Razzia in den Unterkünften von Lobsang Drubsel und Lobsang Tharchin und konfiszierten ihre persönlichen Schriftstücke und 60.000 Yuan“. Bereits am Morgen waren vier Mönche, die als der Klostersekretär Sozang, Soenyi, Thakchoe und Wangyal identifiziert wurden, festgenommen worden. Außerdem sei ein Laie namens Lobsang Phuntsok und neun weitere Personen an einen unbekannten Ort verbracht worden. Man nimmt an, daß die Festnahmen im Zusammenhang mit einem früheren Vorfall stehen, als die Ortsansässigen am 7. September als Ausdrucks ihres Widerwillens gegen die chinesische Herrschaft die chinesische Flagge auf einer Schule herunterrissen und dafür die tibetische Nationalflagge aufzogen. Außerdem wurden Flugblätter gefunden, auf denen „Freiheit für Tibet“ stand (1). Auch trommelten die chinesischen Offiziellen alle Mönche des Klosters Wonpo zusammen, um diejenigen, die an dem Flaggenprotest beteiligt waren, dingfest zu machen: „Alle Mönche mußten etwas auf Tibetisch niederschreiben, damit ihre Handschriften mit denen, die sich auf den bei der Protestaktion verstreuten Flugblättern fanden, verglichen werden konnten. Obwohl die Behörden nicht unmittelbar zu Festnahmen schritten, machten sie deutlich, daß sie der Sache nachgehen wollten. Und im Februar hatten Tibeter in derselben Gegend bei einem Flaggenappell eine chinesische Flagge heruntergeholt (2). Im April 2008, während des gesamt-tibetischen Volksaufstands, hatten die Mönche des Klosters Wonpo sich geweigert, bei einem Flaggenappell die chinesische Flagge auf einem ihrer Berge zu hissen. In der darauffolgenden von schwerer Repression und Polizeiübergriffen gekennzeichneten Zeit beging eine Tibeterin namens Tri Lhamo in der Nähe des Klosters Wonpo in ihrer Wohnung Selbstmord. Sie erhängte sich, kurz nachdem das chinesische Sicherheitspersonal reihenweise Hausdurchsuchungen vorgenommen und dabei Bilder Seiner Heiligkeit des Dalai Lama heruntergerissen hatte und darauf herumgetrampelt war. Die Lage in der Gegend von Wonpo wird als „sehr angespannt“ beschrieben. Innerhalb nur einer Woche haben die Behörden 33 Tibeter verhaftet. (1) 10. September 2012, „Chinese flag pulled down, Tibetan flag hoisted in (2) 7. Februar 2012, “Proteste halten an: Tibeter holen chinesische Flagge herunter und fordern die Unabhängigkeit“ |
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