20. Juni 2012 |
Phayul, www.phayul.com
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Zwei Tibeter verbrennen sich selbst und fordern Unabhängigkeit für TibetWie aus Tibet verlautet, haben sich am 20. Juni zwei junge Tibeter in der Stadt Dzatoe, Bezirk Trindu (chin. Chengdu), TAP Kyegudo (chin. Yushu), Provinz Qinghai, in Brand gesetzt und dabei Unabhängigkeit für Tibet gefordert und ein langes Leben für den Dalai Lama gewünscht. Ngawang Norphel, 22, und Tenzin Khedup, 24, zündeten sich um 15.30 h (Ortszeit) an. Beide hatten bei ihrem Selbstverbrennungsprotest die tibetische Nationalflagge bei sich. Jamyang Soepa, ein Mitglied des ständigen Ausschusses des tibetischen Exilparlaments, bestätigte den Bericht und sagte, die beiden jungen Männer hätten sich unter Forderungen nach Unabhängigkeit in Flammen gesetzt: „Ngawang Norphel und Tenzin Khedup forderten Freiheit in Tibet und wünschten Seiner Heiligkeit dem Dalai Lama ein langes Leben, ehe sie sich anzündeten“, sagte er unter Berufung auf dortige Quellen. Auf den Bildern, die Exiltibeter aus Tibet erhielten, sieht man, wie riesige Flammen und schwarzer Rauch von ihren brennenden Körpern aufsteigen, die auf der Straße neben parkenden Autos und Motorrädern liegen (1). In einem Sieben-Sekunden-Videoclip kann man sehen, wie Ngawang Norphel und Tenzin Khedup neben einander stehen und die „in Tibet verbotene“ tibetische Nationalflagge hochhalten, ehe die Flammen sie umtoben. Während einer sofort zu Boden stürzt, rennt der andere ein paar Schritte und fällt dann ebenfalls um (1). Tenzin Khedup starb auf der Stelle, während Ngawang Norphels Zustand im Augenblick unbekannt ist. Tenzin Khedup, ein ehemaliger Mönch des Klosters Zilkar, der 2006 seine Robe ablegte, ist aus dem Bezirk Trindu in Kyegudo, seine Eltern heißen Legdup und Kyizom. Ngawang Norphel ist aus Ngaba, der Region, in der die gegenwärtige Selbstverbrennungswelle ihren Ausgang nahm. Vor einigen Jahren zog er nach Dzatoe, er ist der Sohn von Lhakpa Dhondup und Tsering Yangchen. Frührer in diesem Jahr, am 8. Februar, setzte sich Sonam Rabyang, ein Mönch des Klosters La in Trindu auf der Hauptstraße der Ortschaft La in Brand. Sein Zustand und sein Verbleib sind nicht bekannt. Mit Tenzin Khedups und Ngawang Norphels Selbstverbrennungsprotest steigt die Zahl derjenigen, die sich seit 2009 selbst in Brand setzten, um die Rückkehr des Dalai Lama aus dem Exil und Freiheit in Tibet zu fordern, auf 42. Zusatz von Tibet Post International: Es heißt, die beiden hinterließen eine Botschaft, wo sie sagen, sie könnten ihre Kultur und Religion nicht ausüben und wirtschaftlich seien sie nicht in der Lage, etwas für ihre Landsleute zu tun. Sie würden sich für das tibetische Volk und für das lange Leben des Dalai Lama verbrennen, in der Hoffnung, daß er nach Tibet zurückkehren möge. Sie bitten auch die tibetischen Jugendlichen, untereinander Frieden zu wahren, einträchtig zu sein und Tibets Kraft für den Freiheitskampf aufrechtzuerhalten. Es heißt, die Polizei habe die Ortschaft Dzatoe inzwischen besetzt und alle Internet-Cafés geschlossen. Einem Mönch aus Südindien zufolge wünschen seine Kontakte in Tibet, daß die Nachrichten der Selbstverbrennungen weltweite Verbreitung erfahren. (1) Fotos der beiden Jugendlichen, sowie ein Screenshot aus dem Video auf der Website des DIIR Oder auf der Blog-Seite von Tsering Woeser, |
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