Tibeter nach Solo-Protestaktion in Kardze geschlagen und festgenommen
Die chinesischen Behörden in der Präfektur Kardze, Provinz Sichuan, schlugen einen jungen Mann, der ganz alleine gegen das Regime protestierte und dabei die Freilassung aller politischen Gefangenen forderte.
Der 22jähirge Kelsang Tenzin wurde am 4. Juli festgenommen, nachdem er vor der Bezirksverwaltung in Kardze Slogans gerufen hatte.
„Er rief laut, der Dalai Lama möge nach Tibet zurückkehren und forderte die Freilassung aller politischen Häftlinge. Dabei warf er kleine weiße Zettel in die Luft“, erfuhr RFA aus einer Quelle, die anonym bleiben möchte.
„Nur 10 bis 15 Minuten lang konnte er demonstrieren“, dann kam das chinesische Sicherheitspersonal und führte ihn ab. „Sie nahmen ihn unter heftigen Schlägen fest und brachten ihn dann ins Polizeirevier“.
„Kelsang Tenzin aus dem Unterbezirk Thinka ist nun im Bezirksgefängnis von Kardze inhaftiert, wo ihn seine Eltern sogar nicht besuchen durften“.
Diese Solo-Protestaktion folgt auf eine ähnliche Demonstration in derselben Stadt vor weniger als zwei Wochen. Am 24. Juni versuchte die 17jährige Jigme Dolkar unter Rufen anch Freiheit für Tibet zum Zentrum der Stadt zu marschieren. Die Polizei führte sie ab, und Tage später fanden ihre Verwandten sie mit Knochenbrüchen in einem Krankenhaus liegend.
Ebenfalls im Juni nahm die Polizei den Mönch Karma Rabten fest, der ganz alleine vor einem Regierungsgebäude in der Präfektur Chamdo protestierte. Danach zogen die Behörden die Sicherheitsschraube gewaltig an.
Und im Mai wurde der Mönch Samdrup Gyatso zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil er im Mai 2010 vor dem Jokhang Tempel in Lhasa demonstriert hatte.
|