1. November 2012
Phayul, www.phayul.com

China nimmt drei Tibeter wegen vermeintlichen Zusammenhangs mit Selbstverbrennungsfall fest

Am 26. Oktober nahm das chinesische Sicherheitspersonal zwei Mönche und einen Laien in der Stadt Trido im der Gegend Sog in Kham [Bezirk Sog, Präfektur Nagchu, TAR] unter unbekannter Anklage fest. Es handelt sich um Thubten Nyendak, 34, und Tsewang, 24, beide Mönche des Klosters Drilda, sowie den Laien Phurbu, 27.

Obwohl die Angehörigen keine genaue Kenntnis der Gründe haben, die zu der Festnahme führten, vermuten die Ortsansässigen, daß sie entweder etwas mit einem Freiheitsprotest im Kloster Drilda vergangenen Dezember oder mit der jüngsten Selbstverbrennung von Tsepo und Tenzin zu tun haben könnten“, sagte der Exiltibeter Ngawang Tharpa anonyme Quellen aus der Region zitierend.

Sicherheitskräfte stürmen ein Kloster in Kham

Aus derselben Quelle geht hervor, daß die Militärpräsenz in der gesamten Gegend in den letzten Tagen erheblich verstärkt wurde und das Kloster Drilda unter ständiger Überwachung der Behörden steht, die sich auf dem Klostergelände eingenistet haben.

Die beiden Cousins Tsepo, 20, und Tenzin, 25, zündeten sich am 25. Oktober in der Nähe eines chinesischen Verwaltungsgebäudes in ihrem Dorf Nagro Phampa im Bezirk Driru an, während sie Unabhängigkeit für Tibet, die Eintracht aller Tibeter und die Rückkehr des Dalai Lama aus dem Exil forderten.

Der in New Delhi lebende Wangyal, der mit den beiden verwandt ist, sagte, Tsepo sei auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben, während Tenzin von den chinesischen Behörden mitgenommen wurde. Infolge der Einschränkungen des Internets und des Telefonverkehrs weiß man nichts über seinen Zustand. Die drei in Trido Festgenommenen sind Verwandte von Tsepo und Tenzin.

Sikyong Dr. Lobsang Sangay, der demokratisch erwählte Chef der Tibeter, sagte kürzlich bei einer Rede vor der Regionalratsversammlung von Piemonte [Consiglio regionale del Piemonte] in Turin, die Selbstverbrennungen seien das Resultat von „politischer Repression, wirtschaftlicher Ausgrenzung, Umweltzerstörung und kultureller Assimilierung der Tibeter durch die chinesische Regierung". "Setzt der Repression ein Ende, und die Selbstverbrennungen werden aufhören!"

62 [64] Tibeter verbrannten sich seit 2009 in Tibet, sie forderten Freiheit und die Rückkehr des Dalai Lama aus dem Exil.