3. August 2012 |
Phayul, www.phayul.com
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Fünf Jahre - und Runggye Adak leidet immer noch in einem chinesischen GefängnisFünf Jahre, nachdem der tibetische Nomade Runggye Adak festgenommen wurde, weil er bei einem plötzlichen Auftritt vor Tausenden von Tibetern mit leidenschaftlichen Worten die Rückkehr des Dalai Lama gefordert hatte, gibt es ernste Bedenken hinsichtlich seiner Behandlung durch die chinesischen Gefängniswärter. Adruk Tseten, ein naher Verwandter von Runggye Adak und Mitglied des tibetischen Exilparlaments, sagte, die chinesischen Gefängniswachen im Mianyang Gefängnis gingen besonders hart mit Runggye Adak um. „Infolge der heftigen Schläge, die ihm anfänglich versetzt wurden, hat er nun einen Gehörschaden und außerdem wurde ein Auge verletzt. Er klagt auch über akute Schmerzen in den Beinen“, sagte Tseten. Er sei in einer Einzelhaftzelle eingesperrt, und die Gefängniswachen seien besonders streng zu ihm. Am 1. August 2007 lief der 50jährige Runggye Adak bei einem Pferderennen-Festival in Lithang auf die Bühne und hielt aus dem Stegreif eine kühne Rede vor chinesischen Beamten und Tausenden von Tibetern, bei der er die Rückkehr des Dalai Lama und die Freilassung des 11. Panchen Lama Gendhun Ghoekyi Nyima und des Tulku Tenzin Delek forderte. Er konnte kaum eine Minute sprechen, da wurde er verhaftet und später unter der Anklage der „Aufhetzung zur Spaltung des Landes“ und der „schweren Störung der öffentlichen Ordnung“ zu acht Jahren Gefängnis verurteilt. Drei weitere Personen kamen ebenfalls ins Gefängnis: Adak Lopoe, ein geachteter Mönch des Klosters Lithang, wurde wegen „Konspiration mit ausländischen Kräften zur Spaltung des Landes“ zu 10 Jahren verurteilt, der Sänger Kunkhyen zu neun Jahren und Jarib Lothok zu drei Jahren, weil er geholfen hatte, Bilder ins Ausland zu schicken. Auf der Bühne stehend, fragte Runggye Adak das Publikum: „Wißt ihr, was mit uns geschehen ist?“ „Wir können zwar unseren Körper bewegen, aber nicht ausdrücken, was uns im Herzen bewegt“. Dann widersprach er der chinesischen Propaganda und forderte die Rückkehr des Dalai Lama aus dem Exil: „Heutzutage sind da jene, die sagen, wir brauchten den Dalai Lama nicht. Der Dalai Lama ist aber derjenige, den wir sechs Millionen Tibeter tatsächlich brauchen…“. Tenzin Jigme, internationaler Koordinator bei International Tibet Network, bemerkte, daß Runggye Adaks Rede „großen Anklang bei der Masse der Tibeter fand, während sie gleichzeitig den chinesischen Offiziellen heftig auf die Nerven ging“. „Runggye Adak war kein politischer Aktivist, er war kein hochkarätiger Anführer. Er war ein gewöhnlicher Tibeter, der seinem Herzen Luft machte, weil es zu viel an Politik und Propaganda gab, was den wahren Wünschen des tibetischen Volkes widersprach“, sagte Jigme. „Die Tibeter sehnen sich danach, daß Seine Heiligkeit der Dalai Lama nach Tibet zurückkehrt. Dieses Verlangen stammt zutiefst aus ihrem Herzen, und es ist eng mit den spirituellen, kulturellen und politischen Wünschen des tibetischen Volkes verflochten“. Seit 2009 gab es 45 bekannt gewordene Fälle von Selbstverbrennung von Tibetern, die die Rückkehr des Dalai Lama aus dem Exil und Freiheit in Tibet forderten. Online-Aktion von International Tibet Network |
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