Am Jahrestag des ersten feurigen Protestes verbrennt sich wieder ein Tibeter
Genau ein Jahr, nachdem der Mönch Phuntsog sich in Flammen gesetzt hatte, um die Rückkehr des Dalai Lama aus dem Exil und Freiheit in Tibet zu fordern, legte am 16. März ein anderer Tibeter Feuer an sich.
Lobsang Tsultrim, ein 20jähriger Mönch aus dem belagerten Kloster Kirti in der Region Ngaba, zündete sich um 17 Uhr Ortszeit auf der Hauptstraße im oberen Teil der Stadt Ngaba an.
„Lobsang Tsultrim stand in Flammen, während er Parolen rufend die Straße entlang lief. Als er das Sicherheitspersonal auf sich zukommen sah, machte Lobsang Tsultrim kehrt, doch ein anderer Sicherheitsbeamter versetzte ihm einen Schlag und stieß ihn um“. Das Feuer wurde gelöscht und Lobsang Tsultrim in ein Polizeifahrzeug geworfen.
„Selbst als das Sicherheitspersonal ihn auf dem Boden des fahrenden Fahrzeugs fixierte, streckte er noch die Faust in die Luft und rief Slogans“, zitiert das Exilkloster Kirti in seiner Erklärung einen Augenzeugen.
Lobsang ist der älteste von vier Geschwistern, mit acht Jahren kam er ins Kloster und während seiner gesamten Lehrzeit war er einer der besten Schüler in dem Kloster. Seine Freunde beschrieben ihn als „freundlich und wohl erzogen“. Er ist der 29. Tibeter, der sich seit Februar 2009 in der Welle feuriger tibetischer Proteste gegen Pekings Herrschaft und für die Rückkehr des Dalai Lama aus dem Exil selbst anzündete.
Gleichzeitig protestierten über 1.000 Tibeter im Bezirk Gepasumdo (chin. Tongde) in der Provinz Qinghai für die Freilassung von etwa 50 Mönchen, die sich im Polizeigewahrsam befinden, weil sie einen Tag zuvor die tibetische Flagge hochgezogen und Freiheit gefordert hatten. „Über eintausend Tibeter strömten vor dem Bezirksverwaltungsgebäude zusammen und riefen, daß alle Mönche wieder entlassen werden müssen. Sie fuhren mit ihrem friedlichen Protest fort, selbst als Polizei und paramilitärische Kräfte das Regierungsgebäude umstellten. Weil ältere Personen die Demonstranten gemahnt hatten, „friedlich zu bleiben und sich zu keiner Gewalt hinreißen zu lassen, kam es zu keiner Konfrontation“.
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Polizeiaufmarsch in Gepasumdo (RFA)
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Zu der Demonstration kam es, nachdem 150 bis 200 Mönche des Klosters Ba Shangtse die tibetische Flagge in dem Bezirk Gepasumdo (chin. Tonde), TAP Tsolho (chin. Hainan), erhoben hatten. Sie trugen auch ein Transparent mit der Aufschrift „Freiheit für Tibet, Rückkehr des Dalai Lama, Menschenrechte für Tibeter“ mit sich, während sie durch die Straßen marschierten.
„Irgendwann am Abend fuhren dann 40 chinesische Fahrzeuge vor dem Kloster vor, und die Polizei und paramilitärische Kräfte umstellten es. Sie durchsuchten die Wohnquartiere der Mönche und nahmen etwa 60 Personen fest. „50 von ihnen wurden im Bezirkshaftzentrum festgehalten und die restlichen zehn auf freien Fuß gesetzt“.
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