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Innenstadt von Lhasa abgeriegelt, Hunderte von Festnahmen
Wie aus Tibet verlautet, wurden in Lhasa seit den zwei Selbstverbrennungen vom Sonntag die Sicherheitskontrollen drastisch verstärkt.
Obwohl es kaum noch Informationen aus Lhasa gibt, ist davon auszugehen, daß Hunderte von Tibetern festgenommen wurden (von 600 ist die Rede), vor allem diejenigen, die Zeugen der Selbstverbrennung vor dem Jokhang-Tempel im Zentrum Lhasas wurden.
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Selbstverbrennungen am Barkhor und Löschung durch die Polizei (Bild: Woeser's Blog)
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„Auf die zweifache Selbstverbrennung vom Sonntag hin hat der Sicherheitschef in Lhasa eine noch schärfere Überwachung und eine vollständige Abriegelung der von Tibetern bewohnten Stadtteile angeordnet“, sagte Jamphel Monlam, der Vize-Direktor des Tibetischen Zentrums für Menschenrechte und Demokratie in Dharamsala. „Obwohl wir über die genaue Zahl der seit den feurigen Protesten Festgenommenen keine Angaben machen können, hörten wir, daß ein paar Hundert abgeführt worden seien“, fuhr er fort.
„Nach den Selbstverbrennungen konfiszierten chinesische Sicherheitskräfte, von denen es um den Jokhang-Tempel herum nur so wimmelt, alle Mobiltelefone und Kameras der Tibeter, die am Schauplatz des Geschehens anwesend waren“, sagte Ngawang Woebar, ein ehemaliger politischer Gefangener. „Da die gesamte Gegend um den Tempel unter ständiger CCTV-Überwachung steht, konnte das chinesische Sicherheitspersonal anhand der elektronischen Aufzeichnungen die Leute leicht identifizieren und dann festnehmen“.
Dem TCHRD zufolge hat das Sicherheitspersonal damit begonnen, Tibeter, die nicht in der TAR wohnhaft sind, aus Lhasa auszuweisen. Im jetzigen Monat Saka Dawa unternehmen gewöhnlich zahlreiche Buddhisten eine Pilgerfahrt nach Lhasa, um dort zu beten.
Der 19jährige Dorjee Tseten aus Bora im Bezirk Labrang in Amdo hatte sich zusammen mit seinem Freund aus Ngaba vor dem Jokhang-Tempel, einem der wichtigsten Heiligtümer Tibets, in Flammen gesetzt. Dorjee Tseten starb sofort, während es über den Zustand und Verbleib des anderen Tibeters keine Nachrichten gibt.
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Der brennende Körper von Rikyo (Bild: RFA)
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Drei Tage nach dem Geschehen in Lhasa, verbrannte sich Rikyo, eine Mutter dreier Kinder, in Dzamthang, TAP Ngaba, und starb unmittelbar danach. Auf Befehl der Behörden wurde sie noch am selben Tag um 11 Uhr nachts eingeäschert. Über 5.000 Tibeter, darunter die Mönche des Klosters von Dzamthang, erwiesen ihr die letzte Ehre. Trotz schlechten Wetters rezitierten sie bis 3 Uhr morgens Gebete für sie.
Rikyo, die Tochter von Chuklo und Rinlha, war eine Nomadin; sie wird als eine liebevolle und tugendsame Person beschrieben, die stets ein Herz für die Armen hatte. „Rikyo war eine fromme Buddhistin. Ehe sie in den Tod ging, machte sie mehrere Tage lang ununterbrochen Niederwerfungen und betete“.
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