Lhamo Kyab aus Sangchu: vierte Selbstverbrennung in diesem Monat
Ein weiterer Tibeter hat sich am Samstag aus Protest gegen Chinas kontinuierliche Besetzung Tibets in Bora, der Region Sangchu (chin. Xiahe) in der Tibetisch-Autonomen Präfektur Kanlho (chin. Gannan) in der Provinz Gansu (tibetische Provinz Amdo), in Brand gesetzt.
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Lhamo Kyab
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Dorje Kyi, seine Frau
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Der 27jährige Lhamo Kyab, Vater zweier jüngerer Töchter, zündete sich um etwa zwei Uhr nachmittags in der Nähe des Klosters Bora im Bezirk Sangchu an. Augenzeugen zufolge erlag er noch am Tatort seinen Brandverletzungen.
„Bereits in Flammen stehend forderte Lhamo Kyab die Rückkehr Seiner Heiligkeit des Dalai Lama nach Tibet, bis er nach wenigen Schritten zu Boden fiel“, teilte Sonam, ein in Südindien lebender Tibeter mit Kontakten zu der Gegend, mit.
„Brennend rannte er auf das Kloster zu, und als er auf einige Polizisten in Zivil, die das Kloster zu umrunden vorgaben und ihn zu stoppen versuchten, stieß, ging er auf sie los, doch sie konnten ihm ausweichen“, verlautet aus einer anderen Quelle.
Am Ort des Protestes kam es zu einem kleineren Gerangel zwischen dem chinesischen Sicherheitspersonal und dort lebenden Tibetern, denen es gelang, Lhamo Kyabs verkohlten Körper in die Hauptgebetshalle des Klosters zu bringen. „Die Mönche rezitierten sofort Gebete für den Verstorbenen, während immer mehr Tibeter, die von der feurigen Tat gehört hatten, ins Kloster eilten“.
Letzten Informationen zufolge brachten Mönche und Laientibeter Lhamo Kyabs Körper daraufhin in sein Dorf Drognan, Gemeinde Bora, nach Hause. Er hinterläßt seine Frau Dorjee Kyi und zwei Töchter im Alter von 7 und 10 Jahren, Pema Tso und Drugmo Tso.
Seine Selbstverbrennung ist die sechsundfünfzigste [achtundfünfzigste laut Woeser], seit die Welle der feurigen Proteste im Februar 2009 begann. Allein im Oktober kam es zu vier Selbstverbrennungen in Tibet: Gudrub, 43, Sangay Gyatso, 27 und Tamdin Dorjee, 52, Lhamo Kyab, 27, starben alle sofort als Folge ihres Feuerprotestes.
Und am 27. Mai des Jahres zündete sich der aus Bora gebürtige Dorjee Tseten vor dem historischen Jokhang Tempel in Lhasa zusammen mit seinem Arbeitskollegen Dhargey an.
Dem Kloster Bora wurden seit den Demonstrationen von 2008 einschneidende Restriktionen auferlegt. Seit Losar dieses Jahr, als die Mönche im Kloster ein Portrait des Dalai Lama zur Schau stellten, sind diese noch verschärft worden.
Die chinesische Regierung hat im Vorfeld des im nächsten Monat stattfindenden Parteikongresses, auf dem wie immer einmal in zehn Jahren die gesamte Parteiführung ausgewechselt werden wird, zu härteren Maßnahmen für den Erhalt von Stabilität und gegen Dissidenten aufgerufen.
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