Dritter Feuerprotest an einem Tag: Gonpo Tsering verbrennt sich in Luchu
Die alarmierenden Berichte aus Tibet reißen nicht ab, an einem einzigen Tag setzte sich ein dritter Mann in der Gegend von Luchu in der TAP Kanlho, Provinz Gansu, aus Protest gegen Chinas Herrschaft in Tibet in Brand.
„Der Märtyrer Gonpo Tsering zündete sich vor der Hauptgebetshalle des Klosters Ala Deu-go in Ala, Bezirk Luchu, um etwa 18 Uhr Ortszeit an“, berichtete ein Exiltibeter Quellen aus der Gegend zitierend. „Von Flammen umlodert rief er Slogans wie ‚Freiheit für Tibet’, ‚Menschenrechte in Tibet’ und ‚Möge Seine Heiligkeit der Dalai Lama aus dem Exil zurückkehren’.“
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Gonpo Tsering und aufgebahrt unter einem Portrait des Dalai Lama, Mönche beten für ihn
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Gonpo Tsering erlag seinen Brandverletzungen am Ort seines Protestes. Andere Tibeter trugen seinen verkohlten Körper in das Kloster, wo sich Mönche und eine große Menge von Laien aus der Umgebung trotz des offiziellen Verbots einfanden, um für den Verstorbenen zu beten und ihre Solidarität mit ihm zu bekunden.
Berichten zufolge marschierten sofort chinesische Sicherheitskräfte und bewaffnete Polizei in der Gegend auf. Die Restriktionen wurden verschärft und die Behörden untersuchen nun den Vorfall.
Gonpo Tsering hinterläßt seine Frau, drei Kinder und seine Eltern. Dies ist der zweite feurige Protest in der Gegend von Luchu. Am 22. November starb Tamdrin Kyab, 23, ein Viehhirte und ehemaliger Mönch, den Feuertod. Am Morgen des 25. November wurde er kremiert.
Gonpo Tsering ist der dritte Tibeter, der sich am Montag verbrannte. Davor setzte sich Wangyal mitten in der Stadt Serthar unter Rufen nach der Rückkehr des Dalai Lama in Brand. Nichts ist bekannt über seinen Zustand, nachdem die Sicherheitskräfte den Verbrannten entfernten.
Und in der Gegend Amchok im Bezirk Labrang starb der 18jährige Kunchok Tsering, nachdem er sich in der Nähe eines Bergwerks angezündet hatte. Seit 2009 haben sich nun 85 Tibeter selbst angezündet und die Freiheit und die Rückkehr des Dalai Lama gefordert. Im November alleine gab es 23 Selbstverbrennungsfälle und Proteste Tausender Studenten heute in Chabcha und Anfang des Monats in Rebkong.
Der Dalai Lama sagte am Samstag in einem Interview mit dem nationalen Fernsehsender Indiens Doordarshan, er sei tief betrübt über die immer häufiger werdenden Selbstverbrennungen in Tibet: „Was dort geschieht ist sehr traurig, es bringt mir Tränen in die Augen. Die Leute tun das nicht, weil sie betrunken sind oder familiäre Probleme haben, sondern weil sie in ständiger Furcht leben“.
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