Blutige Bilder der in Drango getöteten und verletzten Tibeter aufgetaucht
Die ersten deutlichen Bilder von den Demonstrationen in Drango am 23. Januar zeigen die blutigen Details der von den tibetischen Demonstranten erlittenen Schußverletzungen, als die chinesischen Sicherheitskräfte mit roher Gewalt gegen sie vorgingen.
Darunter ist auch ein Bild des blutüberströmten Gesichts von Norpa Yonten, der durch die Polizeischüsse getötet wurde. Bei mindestens zwei weiteren Tibetern sieht man Einschüsse am Oberbauch, während andere, die angeschossen wurden, an den Armen und Beinen bluten.
Auf die feurige Welle von Selbstverbrennungen hin, bei der sich 17 Tibeter in Brand setzten, gingen die Tibeter auf die Straße, um ihre Solidarität mit den Opfern zu zeigen und zu einem Boykott der üblicherweise zu Losar, dem tibetischen Neujahr, stattfindenden Feierlichkeiten aufzurufen.
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Drango (Klosterareal am Hang)
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Toter Körper von Norpa Yonten
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Am 23. Januar, dem ersten Tag des chinesischen Neujahrfestes kam es in Drango zu Protestaktionen, nachdem das dortige Public Security Bureau willkürlich Tibeter festgenommen hatte, die es verdächtigte, Plakate in der Stadt angebracht zu haben, die vor weiteren Selbstverbrennungen warnten, falls die chinesische Regierung die Beschwerden der Tibeter weiterhin ignoriert.
Die unbewaffneten Protestler, zumeist Bauern und Nomaden, riefen Parolen und forderten Freiheit in Tibet und die Rückkehr des Dalai Lama. Als die Zahl der Demonstranten anschwoll, marschierte die bewaffnete Volkspolizei auf und schoß in die Menge. Inzwischen bestätigte sich der Tod von Norpa Yonten und noch eines Tibeters, dessen Namen man nicht kennt. Über 30 Personen erlitten bei dem Massaker ernste Verletzungen.
An den Bildern kann man erkennen, daß den verletzten Tibeter fast keine medizinische Versorgung zur Verfügung steht, was die Chancen auf ihre Genesung oder sogar ihr Überleben gering erscheinen läßt.
Auf diese Proteste hin herrscht nun in der gesamten Region gewissermaßen das Kriegsrecht, ohne daß es verkündet wurde, da die Tibeter ihre Häuser kaum mehr verlassen können. Aus Angst vor Festnahme müssen die Verletzten ohne ärztliche Versorgung drinnen bleiben.
Aus Drango stammende und nun im Kloster Drepung in Südindien lebende Tibeter sagten, die gesamte Region stehe unter strenger Militärkontrolle. „Wir erhielten eine Nachricht, daß die Tibeter sich nicht mehr in der Innenstadt blicken lassen dürfen… Die Leute werden schrecklich geschlagen und festgenommen, besonders jene, die die Polizei der Teilnahme an den Protestaktionen verdächtigt“.
Andere Quellen bestätigten die Festnahme von etwa hundert Tibetern in Drango in den letzten Tagen aus eben diesem Grunde.
Bilder bei Phayul
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