9. Februar 2011
Phayul, www.phayul.com

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Zwei Tibeter aus Kanlho, einer ein Jugendlicher, zu harten Strafen verurteilt

Ein chinesisches Gericht in der TAP Kanlho (chin. Gannan), Provinz Gansu, verurteilte zwei Tibeter – einer davon ein Jugendlicher – wegen ihrer gegen die Regierung gerichteten Proteste zu Haftstrafen verschiedener Länge. Dies teilte der im Exil lebende Dolkar Kyab, der Kontakte zu der Region hat, dem Sender Voice of Tibet mit.

Der 16jährige Thupten Dhargye wurde zu eineinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, weil er am 14. November 2010 zusammen mit seinem Freund Dorpel, 15, im Bezirk Machu antichinesische Parolen und „Freiheit für Tibet“ gerufen hatte. „Lang lebe Seine Heiligkeit der Dalai Lama“ riefen sie, ehe sie von den Sicherheitskräften festgenommen wurden. Dorpel wurde in der Untersuchungshaft so heftig gefoltert, daß seine Gesundheit schwer geschädigt wurde. Das Gericht überließ ihn seinen Angehörigen, ohne ihn zu verurteilen. Diese hatten keine Ahnung von der Festnahme ihres Sohnes gehabt.

Dolkar Kyab fügte hinzu, das Mittlere Volksgericht von Kanlho habe das Urteil gefällt, ohne sich an das für Jugendliche per Gesetz im Strafprozess vorgeschriebene Verfahren zu halten. „Dem Gesetz zuwider bekamen Thuptens Angehörige kein einziges Dokument, keinen Haftbefehl, nichts zu sehen. Sie durften ihn auch nicht in der Untersuchungshaft besuchen oder bei der Verhandlung dabei sein“, sagte Kyab.

Indessen verurteilte dasselbe Gericht am 26. November 2010 einen weiteren Tibeter, den 38jährigen Goshul Lobsang, wegen seiner angeblichen Beteiligung an den antichinesischen Protestaktionen von 2008 zu elf Jahren Gefängnis. Goshul, der aus einer armen Familie kommt, eine Frau und einen 9jährigen Sohn hat, wurde am 10. September 2010 festgenommen.