300 Mönche des Klosters Kirti gewaltsam entführt zwei Tibeter zu Tode geprügelt
Die chinesischen Behörden gehen mit Gewalt gegen tibetische Mönche vor und greifen die protestierenden Tibeter an, wobei zwei Personen getötet wurden.
Die chinesischen Sicherheitskräfte haben in dem belagerten Kloster Kirti in der TAP Ngaba in der Provinz Sichuan über 300 tibetische Mönche festgenommen und sie in Bussen abtransportiert; dort ansässige Tibeter, die ihnen helfen wollten, haben sie brutal zusammengeschlagen, wie tibetische Quellen im Exil mitteilten.
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Bewaffnete Volkspolizei auf dem Hauptmarktplatz in Ngaba (Bild von Free Tibet)
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Zwei Personen, ein älterer Mann und eine ältere Frau, wurden getötet. Die Mönche im Kloster Kirti in der ehemaligen tibetischen Provinz Amdo hatten sich der Kampagne zur „politischen Umerziehung“ widersetzt, welche die Behörden ihnen auf die Selbstverbrennung eines Mitmönches am 17. März hin aufzwangen.
„Am 21. April um 21 Uhr stürmten bewaffnetes Sicherheitspersonal und eine Spezialeinheit der Polizei in das Kloster“, teilten Kanyag Tsering und Lobsang Yeshe, Mönche des Schwester-Klosters von Kirti im Exil, unter Berufung auf Quellen in Ngaba mit.
„Sie drangen in jedes Zimmer ein und nahmen über 300 Mönche fest, die sie in über 10 großen Bussen wegbrachten“. Ortsansässige Tibeter sagten, sie hätten gehört, daß die festgenommenen Mönche in die Nachbardistrikte Lunggu (Wenchuan), Maowun und Tashiling gebracht worden seien.
Als die Mönche verschleppt wurden, versuchten etwa 200 Tibeter, die vor den Klostertoren kampierten, die Busse zu stoppen. Doch die Militärpolizei stürzte sich auf sie, drosch auf sie ein und stopfte denjenigen, die schrieen, den Mund zu.
Ein Sechzigjähriger namens Donkho aus dem Oberen Dorf Thawa und eine Fünfundsechzigjährige namens Sherkyi aus der Gemeinde Cha wurden getötet, während anderen Arme und Beine bei dem Angriff gebrochen wurden, teilten Tsering und Yeshe mit.
Die Protestierenden wurden auf Lastwagen geladen und in ein Militärlager in der Nähe verbracht und andere zu einem Friedhof. Alle älteren Personen kamen am folgenden Tag bis 9 Uhr frei, ein paar jüngere werden noch festgehalten. Von einer jungen Frau aus der Ngale Losang Familie fehlt seit dem Polizeiangriff jede Spur.
Die Mönche in Kirti hatten am Donnerstagmittag irgendwie erfahren, daß ihr Abtransport unmittelbar bevorstünde. Sie hatten sich um 18.00 Uhr zu einer Gruppe zusammengetan, damit keiner von ihnen weggebracht werden könnte.
Um 20.30 Uhr befahl ein leitender für die Durchführung der „patriotischen Erziehung“ zuständiger chinesischer Kader ihnen, in ihre Zimmer zurückzukehren, wobei er leugnete, daß ihr Abtransport bevorstünde. Er warnte sie, daß sie die Folgen zu tragen hätten, falls sie nicht ihre Zimmer aufsuchten, und es zu einer Konfrontation mit den Sicherheitskräften kommen sollte.
Die Mönche kehrten daher in ihre Zimmer zurück. Sofort umringte eine Spezialeinheit [Duijing] der Polizei ihre Wohnviertel und begann mit dem Abtransport.
Die Telefonleitungen wurden um 16 Uhr gekappt. Am Freitag um 17 Uhr trafen fünf große Busse mit verdeckten Kennzeichen im Kloster ein, die vermuten ließen, daß noch mehr Mönche abtransportiert werden sollen.
Versuche seitens Radio Free Asia, von der Polizei und der Sicherheitsbehörde Auskunft zu erhalten, waren erfolglos.
Die Behörden versiegelten die Zimmer der am Donnerstag verhafteten Mönche und brachten Aushänge an den Türen an mit dem Verbot, sie zu öffnen. Alle Läden und Restaurants in der Stadt Ngaba wurden geschlossen, und am Freitag sah man dort nur Fahrzeuge der Behörden und der Sicherheitskräfte.
„Aus den zu uns durchgedrungenen Informationen zu schließen, ist die Lage sehr gespannt und kritisch. In Abwesenheit von unabhängigen Beobachtern von außerhalb und dem Mangel an Rechtsschutz und freien Medien machen wir uns große Sorgen, daß die Lage zu einem Genozid eskalieren könnte“, heißt es in einer Erklärung der Exilregierung zu dem Geschehen in Ngaba.
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