Nepal stationiert zusätzliche Sicherheitskräfte an der Grenze zu Tibet, vier tibetische Flüchtlinge festgenommen
Vier Tibeter, ein Mann und drei Frauen, die aus dem von China besetzten Tibet fliehen wollten, wurden am Samstag im Distrikt Dolakha, 90 km nordwestlich von Kathmandu, von der Polizei festgenommen, wie aus nepalesischen Medienberichten hervorgeht.
Nach Aussage der Polizei besaßen die vier Tibeter keine Reisedokumente und könnten nach Tibet ausgeliefert werden. Auch ein nepalesischer Staatsbürger wurde unter dem Verdacht, den vieren bei der Überquerung der Grenze geholfen zu haben, festgenommen. Alle fünf Personen seien der Immigrationsbehörde in Kathmandu überstellt worden. Die Polizei gab die Namen der in Dolakha festgenommenen Tibeter nicht bekannt.
Kürzlich wurde berichtet, daß zusätzliche Einheiten der Bewaffneten Polizeitruppe (Armed Police Force/AFP) nach Mustang verlegt wurden, um die Nepal-Tibet-Grenze effektiver zu überwachen. Diese Verstärkung erfolgte zwei Wochen vor dem als brisant geltenden Tag des tibetischen Volksaufstands, der am 10. März begangen wird.
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Nepalesische Polizei nimmt einen Tibeter fest (Bild RFA/2009)
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Madan Sing Khadka, ein Battalions-Kommandeur der Bewaffneten Polizeitruppe sagte, 19 zusätzliche Sicherheitskräfte seien zur Verstärkung des in Lomanthang eingerichteten Sicherheitspostens bereitgestellt worden. Damit seien nun 66 AFP-Kräfte dort stationiert. Die nepalesische Regierung hat in letzter Zeit, unter dem starken Einfluß Chinas, seine Grenzkontrollen verschärft, um zu verhindern, daß tibetische Aktivisten an friedlichen Demonstrationen teilnehmen. Nepal gab letztes Jahr bekannt, daß es die Grenze von Mustang zu Tibet durch die Stationierung bewaffneter Polizeieinheiten undurchlässiger für Flüchtlinge machen würde. Kritiker sagen, diese Maßnahme sei auf den Druck Chinas erfolgt.
Über 30 Tibeter wurden in den vergangenen sechs Monaten in Nepal wegen versuchter Grenzüberschreitung festgenommen. Ihr Ziel war Dharamsala in Indien, der Sitz des Dalai Lama. Schätzungen zufolge flohen bisher jedes Jahr zwischen 2.500 und 3.000 Tibeter aus Tibet und betraten auf ihrem Weg nach Dharamsala nepalesischen Boden. Diese Zahl ist jedoch drastisch zurückgegangen, seitdem Nepal auf das Geheiß Pekings die Überwachung seiner Grenze zu der Autonomen Region Tibet verschärft hat. Die nepalesische Regierung hat sich vorgenommen, im Hinblick auf die guten Beziehungen zu dem chinesischen kommunistischen Regime jegliche anti-chinesischen Aktivitäten auf seinem Boden strikt zu unterbinden.
Nepals Innenminister Bhim Bahadur Rawal kehrte kürzlich von einem sechstägigen Besuch nach China zurück, wo ihm finanzielle und anderweitige Hilfe versprochen wurde, damit Nepal künftig die Bewegungen von Tibetern über die Grenze besser kontrollieren und angebliche anti-chinesische Aktivitäten der Tibeter unterbinden kann.
Am 6. Februar nahm die Polizei in einem Hotel im Stadtteil Bouddha der Hauptstadt fünf Tibeter fest, die nach Tibet reisen wollten. Also man darf aus Nepal auch nicht mehr nach Tibet reisen. Davor wurden am 17. Januar 10 Tibeter, die Nepal im Distrikt Dolakha betreten hatten, in Lamabagar festgenommen. Und am 19. Januar ergriff die nepalesische Polizei zwei weitere Tibeter in derselben Gegend.
In Nepal wohnen etwa 20.000 Exiltibeter, die sich hauptsächlich im Kathmandu-Tal und um Pokhara herum angesiedelt haben.
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