27. Dezember 2010 |
Phayul, www.phayul.com
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Vier Mönche von Mangra vorzeitig aus gesundheitlichen Gründen aus der Haft entlassenDie chinesischen Behörden im Bezirk Mangra, TAP Tsolho (chin. Hainan), Provinz Qinghai, ließen vier tibetische Mönche vor dem Ablauf ihrer Gefängnisstrafe frei, wie Radio Voice of Tibet berichtet. Kalsang Gyatso, 23, Soepa Gyatso, 26, Lungtok Gyatso, 24, und Soepa Gyatso, 21, sind Mönche des Klosters Lutsang im Bezirk Mangra, TAP Tsolho. Am ersten Tag des tibetischen Neujahrsfestes 2136 (25. Februar 2009) veranstalteten die Mönche des Klosters eine Mahnwache vor dem Regierungssitz des Bezirks Mangra. Sie zogen in einem Schweigemarsch mit Kerzen vom Lhamo Yongzin Phodrang zu dem Verwaltungssitz von Mangra. 109 Mönche wurden festgenommen, darunter auch diese vier (1).
Ihre vorzeitige Entlassung könnte darauf hinweisen, dass sie so schwerer Folter und Schlägen unterzogen wurden, daß die Gefängnisleitung befürchtete, sie könnten in der Haft sterben. „Ich hörte von Leuten zu Hause, dass die vier sehr schwach und in schlechter körperlicher Verfassung sind; derzeitig sind sie bei ihren Familien“, sagte Lobsang, ein Exiltibeter mit Kontakten zu Mangra. Die chinesischen Sicherheitskräfte sperrten die 109 Mönche in eine nahe gelegene Schule ein und unterzogen sie der patriotischen Umerziehung. Später wurden 105 von ihnen entlassen, während vier inhaftiert blieben. Die vier wurden später vom Mittleren Volksgericht von Mangra zu jeweils zwei Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie einen Protestmarsch angeführt hätten (2). Sie hatten keine offiziellen Ämter im Kloster inne, aber genossen wegen ihrer hohen monastischen Bildung allgemeine Achtung, weshalb die Behörden glaubten, sie hätten die Protestaktion organisiert. Die 109 Mönche von Lutsang legten den Bezirksbehörden von Mangra eine Liste mit ihren Forderungen vor, allerdings wurde nicht bekannt, wie diese genau lauteten. Ein ehemaliger Mönch aus Lutsang, der nun in New York lebt, sagte Radio Free Asia im Februar 2009, die Mönche hätten gefordert, dass China die Ambitionen und das Denken der jüngeren tibetischen Generation besser verstehen solle. Die Mönche wollten klarmachen, dass ein Boykott der feierlichen Begehung des tibetischen Neujahrfestes zu einer noch größeren Bewegung anschwellen könnte als die Demonstrationen vom Vorjahr. 2009 boykottierten zahlreiche Tibeter in Tibet und im Exil das Neujahrsfest, um all jenen, die während der landesweiten Demonstrationen gegen die chinesische Herrschaft 2008 getötet und inhaftiert wurden, zu huldigen (2). Die Mahnwache der Mönche fügte sich in dieses allgemeine Bild. (1) 26. Februar 2009 „Mit Kerzen gegen die finsteren Aussichten - in Qinghai begrüßten buddhistische Mönche das neue Jahr mit einer Mahnwache“ (2) 24. April 2009 „Vier Mönche des Klosters Lutsang in Amdo zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt“ |
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