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Zwei Mönche des Klosters Zighar im Bezirk Jomda, TAR, festgenommen
Die chinesischen Behörden im Bezirk Jomda, Präfektur Chamdo, TAR, nahmen zwei tibetische Mönche fest, die in der Nacht des 10. Märzes, des Gedenktages des tibetischen Volksaufstandes, angeblich ein Regierungsfahrzeug in Brand gesetzt haben sollen, teilte der tibetische Abgeordnete des Exilparlaments Monlam Tharchin mit.
Angestellte der Bezirksverwaltung und Polizeikräfte nahmen am 11. März 2010 Karma Palden, 24, sowie zwei weitere Mönche des Klosters Zighar fest und verbrachten sie in das Bezirks-Haftzentrum. Zwei von ihnen wurden später wieder freigelassen, dafür jedoch ein anderer Mönch, Mepham Gelek, 20, festgenommen und zusammen mit Karma Palden eingesperrt. Die beiden wurden schwer gefoltert und geschlagen und zur Warnung für die Passanten in den Straßen der Stadt öffentlich zur Schau gestellt.
2009 hatten tibetische Einwohner des Bezirks Jomda mit einem Landwirtschaftsboykott gegen die Unterdrückung durch die chinesische Besatzungsmacht protestiert. Die Regierung wollte dem Boykott begegnen, indem sie denjenigen Gemeinden, die ihre Boykottierenden zurückhielten, kostenlos Fahrzeuge zur Verfügung stellte, um die Bauern zur Wiederaufnahme ihrer Felderbestellung zu bewegen. Als die Gemeinden die Geschenke jedoch zurückwiesen, wurden die Fahrzeuge chinesischen Regierungsbeamten übergeben. Das verbrannte Fahrzeug war eines davon. Beweise dafür, daß Karma Palden und Mepham Gelek Feuer an das Fahrzeug gelegt hätten, gibt es aber keine. Trotzdem werden sie in Polizeigewahrsam gehalten und schwer mißhandelt.
In Amdo versammelten sich etwa 100 Schüler einer Klosterschule, die 1985 von dem verstorbenen 10. Panchen Lama gegründet worden war, am 10. März 2010, dem 51. Jahrestag der tibetischen Volkserhebung, und gedachten ihrer zahlreichen Landsleute, die durch das brutale Vorgehen der Regierung gegen die friedlichen Protestaktionen, die im März 2008 in Lhasa begannen, ums Leben gekommen waren. Dem Radiosender Voice of Tibet zufolge veranstalten die Schüler des Klosters Bido eine Mahnwache mit 1000 Butterlämpchen, um der Opfern zu gedenken.
Ein tibetischer Mönch, der seinen Namen nicht nennen möchte, teilte dem Sender mit, bisher habe es noch keine Festnahmen gegeben, die Behörden fahndeten jedoch nach den Initiatoren der Mahnwache. Die Lage in der Gegend sei angespannt, denn die Sicherheitskräfte schränkten die Bewegungsfreiheit der dortigen Bewohner drastisch ein. Die Schüler eben dieser Schule hatten 2008 ein Lied mit dem Titel „Tsenpoi Phonya“ (Des Königs Herold) gesungen, mit dem sie ihre Sympathie für die gegen die Regierung gerichteten Protestaktionen in ganz Tibet zum Ausdruck bringen wollten. Sofort wurde die Schule damals für acht Tage geschlossen, um weiteren Demonstrationen in der Gegend vorzubeugen.
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