9/15. August 2010 |
Phayul, www.phayul.com
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Zwei Mönche in Ngaba festgenommen und vier Tibeter in Serthar und Jomda zu Haftstrafen verurteiltWie der Mönch Tsering vom Exilkloster Kirti in Dharamsala mitteilte, nahmen die chinesischen Behörden im Bezirk Barkham in der Präfektur Ngaba, Provinz Sichuan, vergangene Woche zwei Mönche des Klosters Tsoduen fest, nämlich Sothar, 38, und Dhargay. Der Grund für ihre Festnahme ist nicht bekannt. Beide Mönche waren Amtsträger in der monastischen Verwaltung ihres Klosters. Wohin sie verbracht wurden, weiß man nicht. Die chinesischen Behörden im Bezirk Serthar verurteilten, wie der Sender Voice of Tibet bekanntgab, am 30. Juli zwei Tibeter zu zweieinhalb Jahren Gefängnis: Kalden und Sonam Topden wurden am 16. Mai festgenommen, als sie Flugblätter mit der Forderung nach Freiheit für Tibet und der Rückkehr des Dalai Lama anbrachten. Kurz zuvor hatten sie Hunderte von Flugblättern in die Luft geworfen. Geluk und Wangchuk aus dem Bezirk Jomda, Präfektur Chamdo, wurden zu eineinhalb bzw. einem Jahr Gefängnis verurteilt, weil sie sich, um gegen Politik der Regierung im Hinblick auf Tibet und die Tibeter zu protestieren, geweigert hatten, ihre Äcker zu bestellen. Vermutlich gehörten sie zu den acht Tibetern, die letzten Oktober im Bezirk Jomda verhaftet wurden, weil sie ihre landwirtschaftliche Tätigkeit eingestellt hatten. (1) Tibetische Bauern in Osttibet hatten aus Protest gegen die repressiven Maßnahmen Chinas auf die Demonstrationen von 2008 hin eine Bewegung zum Landwirtschaftsboykott gestartet. In dieser Gegend wurden 2009 viele Leute festgenommen. Die dortigen Behörden ließen die Bauern wissen, daß sie eine Prämie von 10.000 Yuan erhalten würden, wenn sie mit der Aussaat begönnen. Tibeter, die den Anordnungen der Regierung Folge leisteten, würden bei dem Fest zum jährlichen Pferderennen sogar mit komfortablen Autos (wahrscheinlich Jeeps) belohnt werden. Aber statt sich von diesen Angeboten verlocken zu lassen, bekundeten die Bauern weiterhin ihre Solidarität mit ihren Landsleuten, die während des Volksaufstandes 2008 von den Sicherheitskräften getötet wurden. Der Quelle zufolge führen die chinesischen Kader weiterhin die patriotische Umerziehung durch und zwingen die dort ansässigen Tibeter, den Dalai Lama und ihre hohen Geistlichen zu diffamieren. Während des Gebetsfestes im Frühjahr seien viele Tibeter brutal geschlagen und festgenommen worden, als sie Felle von Wildtieren verbrannten. Etliche seien gänzlich verschwunden. (1) 20. Oktober 2009 „Acht Tibeter in Kham wegen Landwirtschaftsboykott festgenommen“ |