Nepalesische Polizei nimmt weitere 17 tibetische Flüchtlinge fest
Medienberichten zufolge ergriff die nepalesische Polizei am Freitag 17 Tibeter - sieben Männer und zehn Frauen - in Lamabagar im Distrikt Dolakha, die aus dem von China besetzten Tibet fliehen wollten. Drei Tage lang werden sie wegen der gesetzlichen Feiertage in der Polizeistation von Dolakha festgehalten.
„Wir werden sie, nachdem wir sie vernommen haben, am Montag der Immigrationsbehörde in Kathmandu überstellen“, sagte der Polizeichef des Distrikts Dolakha. Die Festgenommenen seien auf dem Weg nach Indien gewesen, um ihr religiöses Oberhaupt, den Dalai Lama, zu sehen.
Nepal hat in letzter Zeit die Sicherheitsmaßnahmen verschärft, um die friedlichen Demonstrationen von tibetischen Aktivisten zu verhindern, und die Grenze zu Tibet strenger kontrolliert, damit die Tibeter an der Flucht gehindert werden. Bereits letzte Woche nahm die Polizei in Dolakha vier Flüchtlinge fest.
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Nepalesischer Polizei schlägt einen tibetischen Mönch (Archivbild Phayul März 2008)
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Vor einigen Tagen verzichteten nepalesische Regierungsvertreter auf den Druck Chinas an der Teilnahme an der Jahrhundertfeier zu Ehren eines verehrten tibetischen Lamas in Kathmandu. Der Präsident Nepals Ram Baran Yadav, die Außenministerin Sujata Koirala, zugleich die Vize-Premierministerin, und der Kulturminister Minendra Rijal erhielten eine Einladung zu den Feierlichkeiten in einem tibetischen Kloster in Kathmandu, doch auf das Geheiß Chinas hin distanzierten die Politiker sich von dem Vorhaben.
Das tibetische Kloster Shechen feiert die hundertste Wiederkehr des Geburtstags des 1910 in Tibet geborenen Dilgo Khyentse, eines der bekanntesten Lehrmeister des tibetischen Buddhismus und Oberhaupt der Nyingma Richtung, einer der ältesten Schulen des tibetischen Buddhismus.
Die chinesische Botschaft in Kathmandu habe dem nepalesischen Außenministerium ihr Mißfallen über die Einladung übermittelt und hinzugefügt, eine Folgeleistung würde als eine grobe Verletzung der Verpflichtungen, die Nepal China gegenüber eingegangen ist, betrachtet.
Diese Woche stationierte Nepal zusätzliche Einheiten der Bewaffneten Polizeitruppe in Mustang, um den Tibetern die Flucht zu vereiteln. Letztes Jahr gab die Regierung ihre Entscheidung bekannt, die Grenze zu Tibet durch die Abstellung von Bewaffneter Polizei in Mustang wenig durchlässig zu machen. Kritiker werfen der Regierung vor, sie habe diese Maßnahme unter dem Druck Chinas ergriffen.
Der nepalesische Premierminister Madhav Kumar Nepal empfing am Donnerstag den zu Besuch weilenden chinesischen Funktionär Liu Jieyi, den Vize-Minister des Internationalen Ressorts des Zentralkomitees der KP, in seiner Residenz in Kathmandu.
In den vergangenen Jahren sandte China hochrangige Delegationen in hektischer Aufeinanderfolge nach Nepal, um die nepalesischen Behörden, besonders vor brisanten Jahrestagen, zu mahnen, etwaige „Tibet-Aktivitäten“ unverzüglich zu unterbinden. Die jüngste Entwicklung in Nepal könnte im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Tag des tibetischen Volksaufstands am 10. März gesehen werden.
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