Drei Tibeter wegen Einträgen über den Dalai Lama in Chat-Foren festgenommen
Die Behörden im Bezirk Sog in der Präfektur Nagchu (TAR), nahmen am 1. Oktober drei Tibeter fest dem Tag, an dem China das 60jährige Bestehen der Volksrepublik China feierte , wie von dem aus Nagchu stammenden und jetzt im Exil lebenden Ngawang Tharpa mitgeteilt wurde.
Die Polizei ergriff Gyalseng, 25, Yeshi Namkha, 25, und Nima Wangchuk, 24, in ihrem Dorf Rarta, und zwar am chinesischen Nationalfeiertag, der dort unter intensiver militärischer Aufsicht begangen wurde.
Die drei jungen Männer werden beschuldigt, Bilder des im Exil lebenden tibetischen Oberhaupts, des Dalai Lama, sowie seine Reden, in ihr Userprofil auf einem beliebten chinesischen Chat-Forum (qq.com) gestellt zu haben. Den dreien werden auch Kontakte zu dem, was die Behörden als „ausländische separatistische Kräfte“ bezeichnen, zur Last gelegt.
Ngawang sagte weiter, die Behörden würden die Internet- und Telefon-Kommunikation in der Gegend streng überwachen. Außerdem müßten die Bewohner bei diversen speziell eingerichteten Checkpoints immer wieder ihre Ausweise vorlegen. Deshalb erreichte ihn die Nachricht über die Festnahme der drei jungen Männer erst nach zwei Wochen. Man weiß nichts über ihr weiteres Schicksal, außer daß sie in den Bezirk Nagchu gebracht wurden.
Bauern und Nomaden im Bezirk Sog fänden es derzeit fast unmöglich, ihrer Arbeit nachzugehen, weil die Behörden sie jeden Tag zu den „patriotischen Meetings“ einbestellten, wo die Errungenschaften der chinesischen Regierung bejubelt werden.
Die Polizei hat Mönchen des Klosters Sog Tsandan dieses Jahr verboten, in gewohnter Weise den Abschlußtag des Sommer-Retreats [in den Sommermonaten ziehen sich die Mönche zum Sommer-Retreat in ihr Kloster zurück] wahrzunehmen. Bewaffnete Polizisten zwangen die Mönche, zu einem Meeting mit chinesischen Offiziellen zu gehen und ließen sie nicht ihre Familien besuchen, wie es an diesem Tag Gepflogenheit ist.
|