8. November 2007

Epoch Times
Quelle: www.phayul.com


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von Wang Manna, zentrale Nachrichtenstelle

Polizei unterbindet Feiern zur Verleihung der Goldmedaille an den Dalai Lama

Hong Kong - Während sich die Nachricht, daß der Dalai Lama die Auszeichnung mit der Goldmedaille des US-Kongresses angenommen hat, immer mehr verbreitete, begannen die Menschen in ganz Tibet, dem Heimatland des im Exil lebenden tibetischen Oberhaupts, spontan das Ereignis zu feiern. Als die Mönche im Kloster Drepung in der tibetischen Hauptstadt Lhasa Anstalten zu einer feierlichen Zeremonie trafen, wurden sie von 1000 bewaffneten Polizisten in ihrem Tun gestoppt. Einem Bericht in der neuesten Ausgabe von Asia Weekly zufolge wurden einige Mönche geschlagen, als die Behörden gegen das Kloster vorgingen.

Riesiges Aufgebot an Soldaten in Drepung
Militärlastwagen der PAP in Drepung

In dem Bericht wird ein Mönch des Drepung Klosters, des größten Klosters der Gelugpa-Richtung des tibetischen Buddhismus, zitiert, der mitgeteilt haben soll, daß die Mönche den Tempel und die Mauern der Mönchsquartiere neu anstreichen wollten, um die Auszeichnung des Dalai Lama am 17. Oktober in den USA zu feiern. Während sie gerade dabei waren, Farben und Kübel bereitzustellen, wurden sie plötzlich von einer Gruppe Polizisten umstellt. Einem seiner Kameraden, der gerade zum Umrühren des Farbtopfs angesetzt hatte, versetzte ein Polizeioffizier einen Schlag ins Gesicht und mißhandelte ihn.

Daraufhin eilten andere Mönche herbei und stießen den Polizisten in eine Ecke. Die Mönche fuhren dennoch mit ihrer Arbeit fort, rührten die Farben um und strichen die Wände. Kurz darauf drangen um die 1000 Polizisten in das Kloster ein und übernahmen die Kontrolle. Ein wenig später exerzierten etwa 500 Polizisten, die diverse Schußwaffen schwangen, auf dem Parkplatz des Klosters.

In dem Bericht wird auch die Aussage einer tibetischen Schriftstellerin namens Tsering Woeser zitiert. Auf ihren Anruf in dem Kloster erklärte ihr der Mönch, der ihn entgegen genommen hatte, aufgeregt, daß der Tumult zwar abgeklungen sei, die bewaffnete Polizei aber immer noch im Kloster sei. Jeder Ausdruck der Huldigung an den Dalai Lama sei verboten und das Kloster von der Außenwelt abgeriegelt worden.

Woeser sagte, Gerüchte über den Vorfall hätten sich rasch in Lhasa verbreitet, und es sei die Rede davon, daß über zehn Mönche festgenommen wurden. Sie fügte hinzu, das chinesische kommunistische Regime sei seit der Ankündigung, daß der Dalai Lama mit der Goldmedaille ausgezeichnet wird, in einem Zustand von Panik gewesen. Alle Verwaltungseinheiten hätten Sondersitzungen einberufen und besprochen, wie man die Sache am besten über die Nachbarschaftskomitees* und Tempel in den Griff bekommen könne. Den Tibetern wurde verboten, Festtagskleidung zu tragen und Räucherwerk abzubrennen.

Da die meisten Regierungsämter in Tibet sich in der Nähe der Wohnviertel von Angestellten befinden, verboten einige Einheiten diesen, das Gelände zu verlassen, um ihr Personal besser kontrollieren zu können. Im Ruhestand befindlichen Kader wurden Pensionskürzungen angedroht, falls sie dem Befehl zuwiderhandelten.

Trotz der von den lokalen Behörden verhängten Restriktionen hätten, wie Woeser mitteilte, viele Tibeter an dem Tag, an der der Dalai Lama die Goldmedaille empfing, ihre Festkleider angelegt. Frauen seien besonders beherzt gewesen, und Jung und Alt hätten ihre Zöpfe, die sie gewöhnlich hochgesteckt tragen, zu Ehren ihres spirituellen Oberhaupts herunterhängen lassen.

Außerdem stellten viele Tibeter Räuchergefäße am Straßenrand auf und verbrannten Duftgras und Wacholderzweige. Die Luft in Lhasa war von lieblichen Düften erfüllt und es herrschte eine festliche Atmosphäre. Seit der Dalai Lama den Friedensnobelpreis 1989 erhielt, hat man eine solch freudige Stimmung und Erregung unter den Tibetern nicht mehr gesehen.

* Die Nachbarschaftskomitees sind Basisstrukturen in den Wohngebieten Chinas, deren Aufgabe es ist, der Verwaltung bei der Kontrolle fast jeden Aspekts des täglichen Lebens der Bewohner beizustehen, angefangen bei Geburtenkontrolle, ständiger Überwachung, Sicherheitsmaßnahmen und Hygiene. Während der Kulturrevolution in den 60er und 70er Jahren dienten sie als ein Werkzeug für den berüchtigten „Klassenkampf“ und Verfolgung.