Tibetische Jugendliche werden zur Indoktrinierung zwangsweise nach China gebracht
Dartsedo/Tibet: Ein alarmierender Augenzeugenbericht aus einer Nomadengegend in Kham besagt, daß alle tibetischen Kinder im Alter von 8 bis 13 Jahren ihren Eltern weggenommen und nach China gebracht werden.
„Hat eine Familie drei Söhne im Alter zwischen 8 und 13 Jahren, so werden alle drei gewaltsam von chinesischen Milizen nach China gebracht“, sagte der Zeuge. „Alle tibetischen Kinder dieses Alters werden nach China abtransportiert, man kann nichts dagegen tun, die Chinesen schaffen mit Gewalt die tibetischen Kinder massenweise nach China. Kinder aus allen nomadischen Gegenden werden gewaltsam von den Chinesen mitgenommen“.
Auf die Frage, was der Grund dafür sein könnte, meinte er: „Sie unterziehen die tibetischen Jugendlichen in China einer Gehirnwäsche. Das ist eine wichtige Propagandamaßnahme in Vorbereitung auf die Spiele (Olympiade Beijing 2008)“.
Der Augenzeuge sagte weiter, daß China sich große Mühe gäbe, ein rosiges Bild von der Lage in Tibet zu malen. „Die Chinesen bieten armen tibetischen Familien Geld an mit der Auflage, daß sie während der bevorstehenden Olympischen Spiele vor ausländischen Besuchern die schönklingenden offiziellen Phrasen abspulen“.
Die Nomadengegend, von der hier die Rede ist, liegt eine Tagesreise per Bus von der bedeutenden Handelsstadt Dartsedo (chin. Kangding) in den östlichen Ausläufern des tibetischen Siedlungsgebiets. Dieselbe Quelle bezeichnete das, was die Chinesen den Tibetern antun, als „niederträchtig“. „Hier herrscht eine immense Spannung. Wenn man wissen will, was wirklich in Tibet passiert, muß man mit den Nomaden sprechen. Sie sagen einem die Wahrheit“, fügte er hinzu.
Diesen Report erhielt Phayul von einem Reisenden (er möchte nicht genannt werden), der kürzlich von Chengdu aus einen zweitägigen individuellen Abstecher in die östliche Grenzregion zwischen Tibet und China machte. Er sagte: „Ein Tibeter berichtete mir unter der Bedingung, anonym zu bleiben, von der erschreckenden Lage in Tibet in der Hoffnung, daß ich (der Tourist) sie an die freie Welt weitergebe“.
|