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Zwölf Jahre Gefängnis für Mönche wegen Zurschaustellens der tibetischen Flagge und Bilder des Dalai Lama
Drei der im Sommer letzten Jahres verhafteten Mönche aus dem Kloster Khangmar im Distrikt Kakhog (chin: Hongyuan), Präfektur Ngaba, wurden wegen politischer Vergehen, darunter dem Malen einer tibetischen Flagge und dem Besitz von Fotos des Dalai Lama, zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Bei den Verurteilten handelt es sich um Choedar Dargye (in früheren Berichte wurde er mit Sherdar bezeichnet), Gedun Thogphel (in anderen Berichten auch Tsogphel genannt) und Jampa Choephel (zuvor als Zoepa bezeichnet). Zwei weitere Mönche aus Khangmar - Migyur Gyatso und Jamyang Oeser - warten immer noch auf ihr Urteil. Berichten zufolge ist Jamyang Oeser krank und liegt im Hospital.
Die verurteilten Mönche bekleideten verantwortungsvolle Posten im Kloster Khangmar in der Provinz Sichuan. Einem Bericht von TIN vom 28. November 2003 zufolge war Choedar Dargye der Gesangsmeister im Kloster Kakhog (auch unter dem traditionellen tibetischen Namen Marthang bekannt). TIN zugegangene Fotos zeigen vier der Mönche in einem dortigen Zimmer mit Bildern des Dalai Lama an den Wänden (http://www.tibetinfo.net/news-updates/2003/2811.htm). Viele Tibeter stellen in ihren Privatwohnungen immer noch Bilder des Dalai Lama auf; dies ist besonders in den tibetischen Gebieten außerhalb der TAR, die früher als Amdo und Kham bekannt waren und heute zu den chinesischen Provinzen Qinghai, Sichuan, Yunnan und Gansu gehören, der Fall. Im jährlichen Bericht des US-Außenministeriums zur Religionsfreiheit in aller Welt steht, daß "der Besitz von Dalai Lama Bildern in Tibet gegenwärtig zuzunehmen scheint" (18. Dezember 2003).
Im selben Bericht heißt es weiter: "(Chinesische) Regierungsvertreter beteuern, der Besitz oder das Zeigen von Bildern des Dalai Lama sei nicht illegal". Doch sowohl auf nationaler als auch auf Provinzebene unterscheiden chinesische Offizielle zwischen politischer und religiöser Verwendung von Bildern des im Exil lebenden religiösen Oberhauptes und betonen, es ginge gerade noch durch, wenn Einzelpersonen Bilder des Dalai Lama besäßen und ihn als religiösen Würdenträger verehrten. Nicht hingenommen werden könne jedoch, wenn diese Fotos zur "Aufwiegelung zum Separatismus" benutzt würden.
Dies ist ein weiterer aus einer Reihe von unabhängigen Berichten von Kate Saunders (ks@insidetibet.net), beauftragt von Australia Tibet Council, Free Tibet Campaign und International Campaign for Tibet. Diese Berichte erscheinen auch in World Tibet News, einer Sammlung von Nachrichten zu Tibet, archiviert unter: www.tibet.ca/wtnnews.htm.
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