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Radio Free Asia, www.rfa.org Neuer Bericht von Free Tibet dokumentiert die Zerstörung religiöser Stätten in OsttibetDie Bewohner des Bezirks Drango vergleichen die Zerstörung mit einer zweiten KulturrevolutionEine 99 Fuß hohe Buddha-Statue dominierte die Landschaft im Bezirk Drango in der Autonomen Tibetischen Präfektur Kardze in der südwestchinesischen Provinz Sichuan.
In dem Bericht werden bisher nicht gemeldete Verhaftungen und Folterungen von Einheimischen sowie die Zerstörung von tibetischen Kulturdenkmälern in Drango detailliert beschrieben. Der Bezirk heißt auf Chinesisch Luhuo und liegt in der Autonomen Tibetischen Präfektur Kardze in der Provinz Sichuan.
Folter und Verhöre
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Einrichtung zur Umerziehung |
Satellitenbilder zeigen ein verlassenes Gebäude am nordwestlichen Stadtrand von Drango, das zur Militärbasis umfunktioniert wurde, so daß der Landkreis nun von drei Sicherheitseinrichtungen umgeben ist, heißt es in dem Bericht.
„Wie in anderen Gebieten Tibets besteht der Hauptgrund für die zunehmende chinesische Repression im Landkreis Drango, Kham, hauptsächlich darin, die tibetische Identität und die tibetische Kultur auszurotten“, zitiert der Bericht die Aussage eines Mönches aus der Gegend vom Januar 2021, der jetzt im Exil lebt.
„Zweitens sollen die einflußreichen Tibeter, die sich für die Freiheit und die Rechte des tibetischen Volkes einsetzen, beseitigt werden, und drittens sollen tibetische Sprach- und Bildungszentren abgeschafft werden“, fügte er hinzu.
Die Zerstörungen eskalierten unter dem Bezirksleiter von Drango, Wang Dongsheng, der auch für die Vertreibung buddhistischer Geistlicher und die Zerstörung der weitläufigen buddhistischen Akademie Larung Gar in Sichuan verantwortlich ist.
Tibeter vor Ort haben die Zerstörung heiliger Stätten und die Gewaltanwendung gegen Mönche und Laien mit der chinesischen Kulturrevolution (1966-1976) verglichen, so die Äußerung einer lokalen Quelle gegenüber Free Tibet. Diese jahrzehntelange Kampagne, die von Mao Zedong angeordnet wurde, führte in ganz China zu sozialem und politischem Chaos und forderte bis zu zwei Millionen Menschenleben. Während dieser Zeit griffen die Behörden die Religion, die kulturelle Identität und die traditionelle Lebensweise der Tibeter an und setzten die Zerstörung der buddhistischen Stätten fort, die Jahre zuvor begonnen hatte.
Free Tibet stützt sich auf Interviews mit ehemaligen Bewohnern des Bezirks Drango, auf die Analyse von öffentlich zugänglichen Informationen wie Bekanntmachungen und lokalen Nachrichten sowie auf Satellitenbilder, um einige der durch die Zerstörungen verursachten Schäden aufzudecken, so John Jones, Kampagnen- und Advocacy Manager bei Free Tibet.
„Der Bericht ist das Ergebnis von über einem Jahr Detektivarbeit, in dem wir versucht haben, Einzelheiten über die Zerstörung des kulturellen und religiösen Erbes im Bezirk Drango, aber auch über die Schikanierung und die Überwachung der Einheimischen, einschließlich der Verhaftung und Folterung von mindestens zehn Personen, herauszufinden“, sagte er.
Pilger umrunden die riesige Buddhastatue |
Die meisten ethnischen Tibeter in China leben in der Autonomen Region Tibet und in den autonomen tibetischen Präfekturen und Landkreisen in den Provinzen Sichuan, Qinghai, Yunnan und Gansu.
„Wir hoffen, daß dieser Bericht die Menschen dazu anregt, sich weiter zu engagieren, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung zu fordern, nicht nur für die Gemeinschaft, sondern auch, um die Diskussion über die Auswirkungen der Besetzung auf alle tibetischen Gemeinschaften zu verstärken“, sagte Jones.
(1) 28.12.202, „Wie in der Kulturrevolution: Tibetische Mönche und Anwohner werden gezwungen, bei der Zerstörung einer großen Buddha-Statue zuzusehen“ http://www.igfm-muenchen.de/tibet/RFA/2021/Buddha-Statue-Drango_28.12.21.html
(2) „Desecration in Drago County: Destruction of Tibetan Religious Heritage, Arbitrary Detention and Torture“, https://freetibet.org/wp-content/uploads/2023/01/Drago-County.pdf